Wandern in Mittelsachsen: Von Braunsdorf bis zum Schloss

Auch wenn sicher das Schloss Lichtenwalde der Anziehungspunkte in Niederwiesa ist, hat der Ort einiges mehr zu bieten. Das kann man am besten zu Fuß erkunden. Idealer Ausgangspunkt einer Wandertour rund um Niederwiesa ist der Bahnhof Braunsdorf. Von hier kann trotzdem der eine oder andere Blick auf das Schloss erhascht werden.

Der Weg führt zunächst an der Zschopau flussaufwärts. Die Dorfstraße verläuft jedoch in einiger Entfernung. Nach der Kreisstraße und der Webermühle wird eine durch Mühlgraben und Zschopau gebildete Insel passiert. Gleich nach Verlassen des Eilands geht es links. Auf dem nun erreichten Wander- und Zunftliederweg kann auch gesungen werden. Bei Textschwäche helfen Tafeln am Wegesrand. Auch auf der freien Wiese ist der Pfad nicht zu verfehlen, weil er teilweise mit Holzbrettern ausgelegt ist.

Auf der Talstraße halten sich die Wanderer rechts und haben Gelegenheit die Häuser des Dorfs ausgiebig zu bewundern. Bald unterquert man auch die Brücke der Citybahn-Strecke Chemnitz-Hainichen. Später wird links abgebogen und jenseits des Bahnhofes bis zur schmucken Dorfkirche weitergewandert. Nach der Eubaer Straße steigt die Friedrichstraße etwas an. Ein Stück nach den Hochspannungsleitungen schwenkt man rechts ein. Das Naturbad bleibt links liegen. Die Eisenbahnstrecke Chemnitz-Dresden bildet ein Hindernis, das erst einen halben Kilometer westlich unterquert werden kann. Auf der anderen Seite geht es wieder zurück. Die Wanderer waren jetzt ein Stück auf Chemnitzer Territorium - in den Stadtteilen Hilbersdorf und Ebersdorf.

Das folgende Waldstück stellt für die Wanderer eine Herausforderung dar. Es muss durchquert werden, hat aber keinen gekennzeichneten Hauptweg. Zudem läuft der Auenbach mitten hindurch. Die Empfehlung: sich westlich und nördlich bis zur Lichtenwalder Straße durchschlagen oder zentral halten und den Bach an einer der vielen flachen Stellen durchwaten. Auf jeden Fall trifft man wieder auf die Straße, an der weiter rechts an einem markanten Knick eine kleine Schutzhütte steht. Dort zweigen die auf Schusters Rappen befindlichen Läufer in den Wald ab. Die Hütte bleibt rechts des Weges. Bald fällt das Gelände ab, und erste Blicke auf die Hofwiese und die Zschopau werden frei. Nach einem kleinen Abstieg wird über die Wiese, die wohl eine Art Flussaue ist, die Zschopau erreicht. Am Ufer geht es eine ganze Zeit Richtung Braunsdorf, während links Wege einmünden, die recht düstere Namen wie zum Beispiel "Teufelsschlucht" haben. Wer sich noch fit fühlt, steigt noch einmal zum Schloss und zum barocken Garten auf. Alle anderen überqueren am Wasserkraftwerk und der Schlossmühle den Fluss und sind bald wieder am Bahnhof.

12,3 Kilometer Weg

Niederwiesa ist eine Gemeinde, die aus drei Ortsteilen besteht. Neben dem Kernort gehören seit 1996 Braunsdorf und Lichtenwalde dazu. Die Gemeinde hat eine Größe von 16,36 Quadratkilometern und knapp 5000 Einwohner. Weit über die Grenzen hinaus bekannt ist das Schloss Lichtenwalde mit seinem Barockgarten.

Details zur Strecke: Länge der Tour: 12,3 Kilometer. Start und Ziel: Bahnhof Braunsdorf. Gesamtanstieg: 110Höhenmeter. Höchster Punkt: 314Meter über dem Meeresspiegel an der Straße "Zum Naturbad"; tiefster Punkt: 255 Meter am Wasserkraftwerk Braunsdorf. (jz)

Unser Autor Jens Zeidler arbeitet als Controller im Verlag der "Freien Presse" und ist in seiner Freizeit ein begeisterter Wanderer und Verfasser von Texten über das Wandern.