Warmbader Quellwasser auch für Kaffee nutzbar

Warmbad. Bereits im Mittelalter hat die Thermalquelle im kleinen Ort Warmbad bei Wolkenstein gesprudelt. Sie ist damit älter als der Ort selbst, der 1484 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im 14. Jahrhundert wurde die Quelle vermutlich bei bergmännischen Schürfarbeiten entdeckt.

Damit stellt sie die älteste und mit einer Temperatur um 26 Grad Celsius auch die wärmste noch heute genutzte Thermalquelle in Sachsen dar. Das Brunnenhaus über der Quelle wurde vor 150 Jahren errichtet. "An dieser Stelle fließen in einer Tiefe von mehr als zehn Metern 30 Einzelquellen zusammen. Wir haben hier eine Schüttung von 2,5 Litern in der Sekunde. Das Quellwasser wird von hier aus nicht nur in die Silbertherme, sondern auch in die nahegelegene Kurklinik transportiert. Und in den Trinkpavillon", erklärt die 21-jährige Janine Böhmer.

Denn das Quellwasser könne auch als Trinkkur angewandt werden. Und das bleibe nicht ausschließlich den Kurgästen vorbehalten. Auch die Einheimischen nutzten das Thermalwasser. "Das wird dann gern mal zum Kaffeekochen genommen", weiß Janine Böhmer.

Als Studentin für Tourismuswirtschaft an der Staatlichen Berufsakademie Breitenbrunn hat sie in einem gemeinsamen Projekt mit Christiane Stadelmeyer die Geschichte der Quelle, die ein wesentlicher Bestandteil der Ortsgeschichte ist, aufgearbeitet. Einheimischen und Kurgästen quasi im Vorübergehen etwas über die Ortsgeschichte zu vermitteln, mit dieser Überlegung habe sie ihre Idee den Vorgesetzten vorgetragen. Aus der kleinen Forschungsarbeit, ausgeschrieben vom Gästebüro des Ortes, sind zwei informative Bildtafeln unmittelbar neben dem Quellhaus hervorgegangen.

"Ich habe den Anfang gemacht und mit der Ausarbeitung begonnen. Als dann meine theoretische Phase des Studiums wieder begann, hat meine Kollegin die Arbeit weitergeführt", sagt Böhmer. Das entscheidende Bildmaterial mit historischen Fotografien erhielten die Studentinnen von Gottfried Siegert aus Wolkenstein, einem 82-jährigen ehemaligen Lehrer. "Er verfügt über eine große Sammlung historischer Postkarten, Fotomaterial und hatte auch Informationen zur Geschichte von Warmbad", erzählt Janine Böhmer. Aufschlussreich für die Beiden waren auch das Durchforsten der Uhligschen Familienchronik und ein Blick in die Ortschronik. Im Jahr 2001 ist das Brunnenhaus, so die Studentin, umfassend saniert worden. Es könne unter telefonischer Voranmeldung auch von Gästen besichtigt werden.