Wandern im Chemnitzer Umland: Die Burgstädter Türme in Sichtweite

Meine Pläne, Mühlau zu umrunden, riefen bei dem einem oder anderen, den ich darüber erzählte, ein hintergründiges Lächeln hervor. Die meisten dachten wohl nur an das Gewerbegebiet und die ehemalige B 95, die das Dorf spaltet. Ich weiß nicht, wo die Leute ihr Wissen über den Ort hernehmen. Gern hätte ich sie mitgenommen, um ihnen die schmucke Gemeinde und ihre schöne Umgebung auf allen Seiten zu zeigen. Den Start habe ich bewusst nach Burgstädt und das Ende des ersten Teilstücks nach Hartmannsdorf gelegt. Ich werde diese beiden Orte nicht separat umrunden, obwohl beide offizielle Rundwanderwege (32 bzw. 13 Kilometer lang) haben.

Mit dem Weg durch Burgstädt und Hartmannsdorf vergeht die erste Stunde wie im Flug, weil es links und rechts einiges zu entdecken gibt. Am Brauselochbach laufen Bauarbeiten, die wohl mit dem Hochwasserschutz zu tun haben. Es ist kaum zu glauben, dass dieser kleine Bach schon für mehrere Katastrophen gesorgt hat.

Als ich Hartmannsdorf am Autobahnzubringer verlasse, bekomme ich schon mal das Gefühl, dass ich heute auch sehr schöne Gegenden sehen werde und der Ausblick einfach gut wird. Gerade aus ist ein Wäldchen, rechts schaue ich bis Burgstädt und links sind hinter der Autobahn Teile vom Steinbruch an der Kreuzeiche zu sehen. Ich genieße die Landschaft und laufe weiter nach Mühlau hinein, bin jedoch noch ziemlich weit südwestlich vom Ortskern. Den Grützteich, dessen Wasserqualität wesentlich besser scheint, als der Name vermuten lässt, umrunde ich fast zur Hälfte bis ich in Richtung Autobahn 72 abbiege. Je weiter ich mich von Mühlau entferne, desto besser ist das Panorama auf den Ort. Den Windberg werde ich heute nur sehen und nicht passieren. Der Weg verläuft parallel zur Autobahn. Ein Damm schützt mich vor zu viel Lärm, sodass ich mich an der Strecke richtig erfreuen kann.

Umso weiter ich mich nach Norden bewege, desto schöner wird auch der Blick. Ich habe wieder fast den gleichen Fernblick, der mich und meiner damaligen Mitwanderer wegen Baumformen und Landschaft schon bei der Runde um Limbach-Oberfrohna an die Toskana erinnerte. Ganz links ist der Rochlitzer Berg zu sehen. Den markanten Punkt habe ich jetzt schon bei mehreren Wanderungen erwähnt. Er ist nicht nur aus der Ferne imposant. Eine Wanderung auf den Berg mit seinen charakteristischen Porphyrsteinbrüchen lohnt sich auf jeden Fall. Kurz vor dem Mühlauer Autobahnzubringer kann man anhand einiger Pappeln rechts einen kleinen Weg über das Feld erahnen. So komme ich ohne Autoverkehr zur ehemaligen Bundesstraße 95. Ich sehe Burgstädt, mit dem Mühlau eine Verwaltungsgemeinschaft bildet, in der Ferne. Nach einem weiteren Teil des Ortes biege ich von der Straße links ab, um zum Mühlauer Forst zu gelangen. Interessanterweise gehört der nicht mehr zur Gemeinde, sondern zu Burgstädt. Immer am Waldrand entlang gewinne ich etwas Höhe. Übrigens waren weite Teile des heutigen Weges eben. Anstiege erwiesen sich als die echte Ausnahme. An der Helsdorfer Straße genieße ich den Ausblick auf das vor mir liegende Burgstädt. Taurastein, Kirche und Schule sind die herausragenden Punkte. Entlang des kleinen Waldfriedhofes komme ich wieder in den Ort. Zurück zum Bahnhof ist es jetzt nicht mehr weit. Die reichlich 16 Kilometer haben mir ausgesprochen gut gefallen. (bj)