Wandern in Westsachsen: Die Tour der sanften Anstiege in Crinitzberg

Wer in Crinitzberg wandern und dabei alle Ortsteile erreichen möchte, steht vor einer planerischen Herausforderung. Für Bärenwalde oder Obercrinitz gibt es jeweils separate ausgeschilderte Rundwege. Um aber überall hinzukommen, sollten die beiden Touren optimal kombiniert werden. Mein Mitwanderer und ich haben sich genau das vorgenommen und starten am ehemaligen Gasthof "Grüner Baum" in Bärenwalde.

Schon nach wenigen Metern sind wir auf einem angenehmen Weg über Wiesen und Felder. Wir schlagen die groben Richtung zu der Erhebung ein, die der gesamten Gemeinde ihren Namen gibt - dem Crinitzberg. Am Ende des Pfades biegen wir rechts ab. Den Bahnhof der alten stillgelegten Strecke von Wilkau-Haßlau nach Carlsfeld lassen wir ein ganzes Stück links liegen, erreichen den Wald und laufen durch das Flächennaturdenkmal Mooshaide. An der Giegengrüner Straße, die wir schließlich erreichen, liegt ein alter Steinbruch, in dem auch vereinsmäßig getaucht wird. Vom Wasser oder gar von Sportlern ist aber wegen des dichten Baumbewuchses nichts zu sehen.

Die Straße ist nicht sehr stark befahren, so dass man auf ihr wandernd gut vorankommen kann. Ein Reiterhof, kleine Teiche und bewaldete Hügel fallen ins Auge. In Richtung Lauterhofen, dem nächsten Ortsteil der Gemeinde, verlieren wir etwas Höhe, während wir ins Tal des Crinitzbachs absteigen. Wir wählen danach eine Querfeldein-Variante, weil der gelb markierte Obercrinitzer Rundweg noch weiter nördlich verläuft und wir den einen oder anderen Meter sparen wollen. An einem auffälligen Wegweiser mit einem großen Stein dahinter treffen wir wieder auf die offiziell gekennzeichnete Runde.

Kurz darauf halten wir uns südlich, um die Steffenhäuser als westlichsten Punkt von Obercrinitz anzupeilen. Hier verlieren wir für eine ganze Weile die gelbe Markierung. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil die Pfade im Wald breit sind und grüne Wiesen ansprechende Ausblicke bieten. Völlig unbemerkt sind wir jetzt schon im Vogtlandkreis. Kurz vor Wildenau bietet sich ein schönes Panorama über hübsche Felder und Berge hinweg. Als wir den schmucken Ort, der 2013 sein 600-jähriges Bestehen feierte, durchlaufen haben, treffen wir auch wieder auf den verlorenen Rundweg, der ein ganzes Stück weiter östlich verlief.

Nun geht es kilometerlang schnurgeradeaus. Wir können Wanderer sehen, die uns bestimmt einen knappen Kilometer voraus sind. Der Weg verläuft im Wald und steigt ganz allmählich an. Das ist sowieso ein Kennzeichen der heutigen Tour. Die Höhenmeter sind kaum zu bemerken, weil jeder Anstieg ganz sanft daher kommt. So erreichen wir fast 600 Meter über dem Meeresspiegel. Der Mausberg befindet sich rechts etwas oberhalb von uns und misst an der Spitze 639 Meter. Am Waldrand bietet sich ein schöner Blick nach Osten mit weiteren Hügeln und Norden, wo sich unser Ziel Bärenwalde ausdehnt. Wir befinden uns aber noch im vogtländischen Rothenkirchen. Beim Abstieg ins Tal des Rödelbaches sehen wir in der Waldsiedlung schöne Einfamilienhäuser. Jetzt sind es nur noch zwei Kilometer entlang der Hauptstraße bis wir wieder am Ausgangspunkt der Tour sind.

Die Strecke ist trotz der Länge von rund 19 Kilometern relativ leicht zu bewältigen. Fürs Auge gibt es eine Vielzahl von Verweilpunkten in der Landschaft und am Wegesrand. An Tieren haben wir Kühe, Ziegen, Pferde und sogar Alpakas in einen Gehege gesehen. Wer Fernblicke bis weit ins Erzgebirge oder bis Zwickau erwartet, sollte nicht zu enttäuscht sein. Dafür ist die Gegend selbst zu hügelig.

Knapp 19 Kilometer durch die Hügel des Zwickauer Landes

Für die Freunde elektronischer Karten gibt es Navigationsgeräte sowie Apps für das Smartphone.

Start und Ziel ist der Gasthof "Grüner Baum" in Bärenwalde; hier hält der Bus (Linie 136) von Zwickau nach Rothenkirchen; Streckenlänge 18,9 Kilometer; tiefster Punkt: 411 Meter über dem Meeresspiegel an der Crinitztalstraße in Lauterhofen; höchster Punkt: 596 Meter über dem Meeresspiegel am Mausberg; Gesamtanstieg: zirka 220 Meter; beste Aussichten: kurz vor Wildenau, zwischen Mausberg und Rothenkirchen.