Wandern in Westsachsen: Langenweißbach - Tour mit schönen Ausblicken

Als mein nächstes Wanderziel feststand, konnte ich mich richtig freuen. Der erste Abschnitt der Tour führt mehr als vier Kilometer an der Zwickauer Mulde lang. Und diesen Fluss habe ich richtig ins Herz geschlossen. Egal in welchem Landkreis - mir ist noch keine hässliche Stelle aufgefallen. Und auch diesmal werden mein Wanderbegleiter und ich nicht enttäuscht. Gleich nach dem Bahnhof Wiesenburg zweigt ein schöner Weg ab und führt uns an der Mulde entlang. Links vom breiten Pfad ist ein Landgasthof zu sehen, rechts taucht bald ein Trinkwasserschutzgebiet auf. Am Nordhang sind später Landwirte bei verschiedenen Arbeiten zu sehen.

Aufstieg zum Lerchenberg

In Grünau, das als Ortsteil ebenfalls zu Langenweißbach gehört, überqueren wir den Fluss. Jetzt gilt es, den Haltepunkt Fährbrücke zu unrunden. Das passiert auf einer Straße, die mit einem Abzweig schließlich eine 180-Grad-Kehre bildet. In einem Industriegelände wird gerade ein größeres Gebäude abgerissen. Wir müssen uns langsam auf einen Aufstieg vorbereiten. Denn auch der Südhang des Muldentals hat einige Höhe zu bieten. Am Ende werden es über 200 Höhenmeter sein, die wir bewältigen. Und es würde sogar noch wesentlich weiter nach oben gehen.

Der Aufstieg hat auch seine angenehmen Seiten. Wir blicken uns immer mal wieder um und genießen die Aussicht, die fast bis Hartenstein reicht. Nach dem Lerchenberg bei Langenbach kommen wir an einem landwirtschaftlichen Betrieb vorbei, den wir im Uhrzeigersinn umrunden. Danach gibt es zwei Möglichkeiten, weiter zum Stockberg zu gelangen. Wir entscheiden uns für die westlichere Variante.

Das wird aber eine sehr nasse Angelegenheit. Der Weg am Feldrand sieht zunächst nicht feucht aus. Das gar nicht so hohe Gras ist es aber. So sind wir - jetzt mit nassen Schuhen - froh, den Waldrand am Stockberg zu erreichen. Hier ist es nicht nur trocken, sondern auch wesentlich finsterer, weil die Bäume sehr dicht stehen. Mitten auf dem Weg finden wir Pilze, die allerdings ungenießbar sind.

Ein ganzes Stück im Wald drin stoßen wir auf den Weg, der aus Richtung Keilberg kommt, nicht zu verwechseln mit dem berühmteren Nachbar des Fichtelbergs. Weiter oben liegt das Hermannsgrab, zu dem wir heute nicht mehr kommen. Die Sage geht auf einen tapferen Ritter der Gegend zurück, der hier begraben worden sein soll.

Grasende Pferde

Bei einer kleinen Rast hofft ein Hund, der mit Spaziergängern unterwegs ist, auf Wurstbrote in unseren Rucksäcken. Er wird aber enttäuscht. Gleich nach dem Wald, schon mit Blick auf den Ortsteil Weißbach, haben wir einen herrlichen Blick auf das südliche Zwickauer Land. Auch wenn es etwas diesig ist, sehen wir die markante Autobahnbrücke in Wilkau-Haßlau. In der Ferne sind einige Reiter zu erkennen, die aber mit ihren Pferden abbiegen, bevor wir uns begegnen. Nach einer Weile erreichen wir Weißbach und durchqueren den Ort. Den Sportplatz im Wald lassen wir unterhalb liegen und haben kurz darauf eine schöne Aussicht auf die schmucke Kirche.

Nach Weißbach verläuft der Weg ziemlich gerade. Rechts grasen einige Pferde. Nach einem kleinen Wäldchen können wir unseren Ausgangspunkt in Wiesenburg schon wieder sehen. Links von uns verläuft die Bundesstraße 93. Die Wiesenburg, die dem Ortsteil von Wildenfels den Name gibt, bleibt rechts von uns. Wir schließen nach reichlich 15 Kilometern die wunderbare Runde ab.

Zwickauer Mulde hat eine Länge von 167 Kilometern

Start und Ziel: Bahnhof Wiesenburg

Streckenlänge: 15,1 Kilometer

Tiefster Punkt: 289 Meter über dem Meeresspiegel am Beginn der Tour

Höchster Punkt: 544 Meter über dem Meeresspiegel am Stockberg

Gesamtanstieg: ungefähr 280 Meter

Beste Aussicht: zwischen Stockberg und Weißbach

Anfahrt: Regionalbahn Zwickau - Schwarzenberg

Die Zwickauer Mulde, auch westliche Mulde genannt, hat eine Länge von 167 Kilometern. Gleich nach den Quellen und der Vereinigung von Roter und Weißer Mulde auf dem Gebiet von Schöneck durchfließt sie die Talsperre Muldenberg und später auch noch die Talsperre Eibenstock. Insgesamt schlängelt sich der Fluss durch das Vogtland, den Erzgebirgskreis, Westsachsen, Mittelsachsen und das Leipziger Land. Bei Sermuth erfolgt der Zusammenfluss mit der von Südosten heranströmenden Freiberger Mulde.