Golfer haben schon lange mit Vorurteilen zu kämpfen: "Golf ist kein Sport", "Pullundertragende alte Männer sprechen den ganzen Tag nur über ihr Business" und "Das Hobby ist nur etwas für die Schönen und Reichen". Doch was haben Vorurteile gemeinsam? Sie stimmen meist nicht , wurden aus Unwissenheit in die Welt gesetzt und von anderen übernommen. Zugegeben: Vor einigen Jahren traf das ein oder andere Klischee zum Golfen noch zu, doch mittlerweile erlebt der Sport ein Imagewandel und viele, auch jüngere, Sportler haben Lust, vom hektischen Alltag abzuschalten, auf dem Golfplatz zu entschleunigen und sich zu bewegen.
Ihr spielt mit dem Gedanken, mit dem Golfspielen zu beginnen? In diesem Artikel geben wir euch die wichtigsten Tipps und Tricks für Beginner, stellen die besten Golfclubs in der Region vor und zeigen, wie teuer der Sport wirklich ist.
Macht mir Golfspielen Spaß?
Bevor man sich die Utensilien zum Golfen kauft und Mitglied in einem Golfclub wird, sollte man testen, ob der Sport einem Spaß macht. Fast alle Golfclubs bieten deshalb gegen eine Tagesgebühr Übungsanlagen (Driving-Range) an. Um zu spielen benötigt man Golfschläger und -bälle, welche man meist bei der Anmeldung ausleihen kann. Die Übungsanlagen bieten unterschiedliche Bereiche zum Testen, darunter das Putting-Grün, auf dem der kürzeste Schläger getestet werden kann, das Kurzspiel-Areal für das Üben kürzerer Schläge und das Langspiel-Areal, in dem alle Schläger benutzt werden können.
Woran erkenne ich den richtigen Golfclub?
Die Auswahl des Clubs, in dem man Golf spiele möchte, kann durchaus schwierig sein. Das wichtigste Kriterium des späteren Heimatclubs ist, dass man sich wohlfühlt. Denn, sobald man dort Mitglied ist, wird man auf dem Platz viel Zeit verbringen. Für einige ist auch der Mitgliedsbeitrag entscheidend, der je nach Club stark variieren kann. Zudem kosten lange Anfahrten Geld und Zeit. Hinzu kommen die persönlichen Wünsche: Möchte man lieber auf einem Waldplatz oder in einem Park spielen? Soll es ein traditioneller Club oder eine Betreibergesellschaft sein? Ist Nachhaltigkeit und Naturschutz ein wichtiges Thema?
In der Bildergalerie bekommt ihr einen Überblick über die Golfclubs in der Region.
Golfunterricht und der richtige Golflehrer
Golfunterricht und zielgerichtete Unterstützung helfen dabei, das Golfspielen schneller zu erlernen. Ein guter Golflehrer kann wichtige Informationen zu der Schlägerkontrolle, den wichtigsten Bewegungen und Handgriffen geben. Fühlt man sich mit dem Lehrer nicht wohl oder verbessert sich durch den Unterricht nicht, kann man sich einen anderen Golfpro suchen.
Welche Golfschläger sind für Anfänger geeignet?
Hat man herausgefunden, dass Golf der richtige Sport für einen ist und die Mitgliedschaft in einem Golfclub ist bestätigt, wird es Zeit für das richtige Equipment. Zwei Dinge sind für den Kauf von Golfschlägern wichtig: Die persönliche Voraussetzung und das Leistungsniveau. Für Beginner ist eventuell ein Einsteiger-Set die richtige Wahl. Wichtig ist, dass diese Sets meist für Personen mit durchschnittlicher Statur ausgelegt sind. Für Personen, die größer, kleiner, schmächtiger oder kräftiger sind, sind Halbsätze besser geeignet. Diese enthalten nicht die komplette Golfschläger-Bandbreite, beinhaltet aber sämtliche Golfschläger, die ein Anfänger braucht. Einige Hersteller haben diese bereits fertig zusammengestellt. Man kann sich diese aber auch individuell zusammenstellen. Die wichtigsten Schläger sind der Putter, Sand Wedge, Pitching Wedge, 9er Eisen, 8er Eisen, 7er Eisen und 6er Eisen.
Die Grundregeln beim Golfspielen
Wie werden die Punkte gezählt?
Die Punktzahl hängt von der Anzahl der Schläge ab, die benötigt werden, um einen Ball einzulochen. Am Ende von jedem Loch notieren die Spieler die Schlaganzahl auf ihrer Wertungskarte. Der Spieler mit den wenigsten Schlägen, gewinnt den Parcours.
Wie beginnt der Parcours?
Vor Beginn des Parcours muss abhängig vom Spielniveau zwischen verschiedenen Abschlägen gewählt werden: Die roten Abschläge sind für Frauen, die mit dem Golfspielen beginnen. Die blauen Abschläge sind für Frauen mit einem fortgeschrittenen Niveau und für Wettkämpfe. Die gelben Abschläge sind für männliche Golfbeginner und die weißen für Golfer mit einem hohen Niveau und für Wettbewerbe.
Was ist ein Tee und wie benutzt man ihn?
Der Golftee ist ein kleiner Stift aus Holz oder Kunststoff, der beim Abschlag in den Boden gesteckt wird und auf den dann der Ball aufgelegt werden darf. Der Ball liegt somit erhöht und ist einfacher zu spielen. Ein Tee darf nur im Startbereich verwendet werden. Am Anfang muss man die richtige Höhe für den Abschlag finden. Ist sie zu niedrig, trifft man wahrscheinlich nur die Spitze des Balls, ist der Tee zu hoch, kann es sein, dass man den Ball von unten anschlägt und so die Flugbahn unpräzise wird. Dann wird der Ball platziert und anschließend stellt man sich passend vor den Ball.
Wie benimmt man sich beim Golfen?
Wenn mehr als ein Spieler am Abschlag sind, gibt es einige Regeln, die befolgt werden müssen. Neben Stille, damit sich der andere Spieler konzentrieren kann, ist auch das Stillstehen und die Position, in der man zum aktiven Spieler steht, wichtig. Auf keinen Fall sollte der eigene Schatten auf den Ball des Mitspielers fallen.
Wie ist die Reihenfolge beim Spiel?
Der Spieler, dessen Ball am weitesten entfernt ist, startet.
Wie erkennt man seinen Ball?
Die meisten Bälle, die auf den Golfplätzen verwendet werden, sind weiß. Dadurch ist es meist schwierig zu erkennen, welcher Ball der eigene ist. Ein Tipp, den man sich merken sollte, ist, am Anfang auf die Nummer des eigenen Balls zu achten und sie sich zu merken. Eine weitere Möglichkeit, ist den Ball individuell zu markieren oder einen andersfarbigen Ball zu nehmen.
Wenn der Ball aus dem Spielfeld gerät:
Wenn der Abschlag zu weit und über die Grenze des Spielfelds gegangen ist, wird ein zweiter Ball gespielt. Zudem wird ein Strafschlag gezählt.
Wenn das Green erreicht wird:
Das Green ist der Bereich einer Spielbahn, der rund um das Loch liegt. Der Rasen darauf ist sehr kurz gemäht, da der Ball in diesem Bereich möglichst gut rollen soll. Das Green ist der heikelste Bereich. Auf diesem muss man einige Grundregeln beachten: Die Tasche oder der Wagen dürfen nicht auf dem Green sein. Durch die Putt-Linie anderer Spieler (imaginäre Linie zwischen dem zu spielenden Ball und dem Loch) darf nicht gegangen werden. Die Fahne wird entfernt, sobald alle Spieler auf dem Green sind.
Das nächste Loch wird von dem Spieler begonnen, der das vorherige Loch gewonnen hat.
FORE!
"Fore" bedeutet unter Golfern "Vorsicht". Hört man diesen Ruf, sollte man sich sofort klein machen und seinen Kopf schützen. Die anderen Golfer rufen "Fore", wenn ein Ball in die Richtung von anderen Personen fliegt.
Wie teuer ist Golf eigentlich?
Welche einmaligen Kosten fallen beim Golfspielen an?
Ein Golfschlägerset bekommt man für durchschnittlich 450 Euro. Golfschuhe mit Spikes gibt es für etwa 120 Euro, eine Golfkappe für 25 Euro und einen Golfhandschuh für 20 Euro. 24 Golfbällen kosten 25 Euro, ein Schlägertuch 15 Euro. Die Golf-Tees bekommt man für etwa fünf Euro. Für Golfstunden bezahlt man pro Stunde etwa 60 Euro, wobei zirka vier Stunden für Neueinsteiger sinnvoll sind. Ein Platzreifekurs, für etwa 300 Euro, ist ein Art "Führerschein für den Golfplatz", der gewährleistet, dass man sich sicher und regelkonform auf dem Platz bewegen können und Ihr Golfspiel einen gewissen Standard erfüllt. Insgesamt belaufen sich die Kosten bei etwa 1200 bis 1500 Euro.
Mitgliedschaftsbeiträge und Greenfee-Kosten
Eine reguläre Mitgliedschaft in einem Golfclub kostet etwa 140 Euro im Monat. Als Alternative für reguläre Golfclub-Mitgliedschaften gibt es die Vereinigung clubfreier Golfer, die sich aus verschiedenen Gründen keinem Golfclub anschließen möchten. Mitglieder des VcG können auf fast allen öffentlichen Anlagen spielen und erhalten sogar ein offizielles Golf-Handicap das bei fast allen Plätzen als Nachweis verlangt wird. Die Kosten im VcG belaufen sich auf etwa 100 Euro monatlich.b Auch eine Fernmitgliedschaft ist möglich. Golfer, die nicht in unmittelbarer Nähe zu einer Anlage wohnen (etwa 200 bis 250 Kilometer) können diese Mitgliedschaft abschließen. Zusätzlich müssen die Golfer dann für jede gespielte Runde ein Greenfee entrichten. Damit bezahlt man etwa 110 Euro im Monat. Golfer, die in keinem Golfclub aktiv sein möchten, können die Plätze in Golfclubs gegen ein Greenfee (Spielgebühr) nutzen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn man nur sehr selten spielt. Pro Runde bezahlt man durchschnittlich 60 Euro.