Wandern im Chemnitzer Umland: Rundwanderweg Hartmannsdorf

Die Gemeinde Hartmannsdorf erstreckt sich über ein schön anzuschauendes Gebiet. Wer auf einer Tour den Ort erkunden möchte, kann sich auf den Rundwanderweg Hartmannsdorf verlassen. Dieser ist durchgängig gelb gekennzeichnet - entweder mit einem Punkt oder einen Strich auf weißen Grund - und durch die vorbildliche Markierung leicht zu verfolgen.

Auf den Wegweisern wird die Strecke mit 13 Kilometern angegeben. Daran fehlen am Ende etwa 700 Meter. Bleibt die Frage nach Start und Ziel der Tour. Mit der Linie Chemnitz-Penig des Regiobus 650 bieten sich die Haltestellen Kühnhaide oder Anton-Günther-Platz an. Doch auch die Chemnitzer Nahverkehrszone erstreckt sich bis nebenan: Per Zug an den Oberen Bahnhof in Wittgensdorf gefahren (City-Bahn C13 nach Burgstädt), ist man nach anderthalb Kilometern Anmarsch in Herrenhaide.

Letztere Variante bringt die Leute auf Schusters Rappen nach dem Warmlaufen schnell durch den Burgstädter Ortsteil. Nach der Überquerung der Herrenhaider Straße befindet man sich auf der Plantagenstraße. Hier kann nicht nur der erste Ausblick bewundert werden, sondern auch schön gewachsene Bäume in Allee-Anordnung. So kommen die Wanderer zügig zur Unteren Hauptstraße und steuern das Hartmannsdorfer Gewerbegebiet an. Das wird mit einem Rechtsknick bald wieder verlassen. Auch wenn das nächste Ziel dessen Gegenstück in Mühlau ist, präsentiert sich die Natur sehr ansehnlich. Felder, kleine Teiche und Waldstücke wechseln sich ab. Der Ausblick richtet sich nach Burgstädt sowie auf die Wälder in der Nähe der Zwickauer Mulde und der Rochsburg.

Das Gewerbegebiet Mühlau wird durchquert und die Leipziger Straße schließlich gekreuzt. Die markanten Neubauten des Ortes bleiben rechts des Weges. Danach geht es über freies Feld. Der Blick nach Südwesten ist beeindruckend und schweift ein ganzes Stück über Limbach-Oberfrohna hinaus. Fabrik- und Gritzteich werden nicht ganz erreicht. Vorher geht es - jetzt schon relativ nahe an der Autobahn 72 - wieder auf Hartmannsdorf zu. Der Verkehr der Zubringerstraße stört nicht, weil es eine Unterführung gibt. Über die Schillerstraße nähern sich die Wanderer dem Ortskern. Orientierung bietet schon ein Stück vorher die Kirche, an der es später unmittelbar vorbeigeht. Der Friedhof wird rechts passiert.

Gleich danach - am Kirchfeld - sind viele Eigenheime entstanden. Der alte Ratssteinbruch wird nicht umrundet. Vorher verläuft der Weg wieder Richtung Hartmannsdorfer Berg und ehemalige Textilfabrik Recenia, die zum Altenpflegeheim umgebaut wird. An der alten B95 hat man halblinks einen guten Ausblick bis zum Rochlitzer Berg. Auf der Kuppe ist neben dem charakteristischen Recenia-Gebäude das Denkmal für die Toten bei der blutigen Niederschlagung des Lohnstreiks 1930 nicht zu übersehen.

Ein Stück vor der alten Bahnstrecke nach Limbach geht es wieder links und schnurgerade Richtung Ausgangspunkt zurück. Nach Norden ist ganz in der Ferne das Leipziger Land mit seinem Kraftwerksrauch zu erahnen. Kurz vor Herrenhaide wird noch ein kleines Waldstück passiert.

Höchster Punkt ist Recenia

Der Rundwanderweg von Hartmannsdorf ist rund 12,3 Kilometer lang. Start und Ziel ist an der Wittgensdorfer Straße im Burgstädter Ortsteil Herrenhaide. Während der Wanderung ist ein Gesamtanstieg von ungefähr 100 Höhenmetern zu bewältigen. Am höchsten Punkt der Strecke befindet sich der Wanderer 383 Meter über dem Meeresspiegel an der ehemaligen Textilfabrik Recenia. Der tiefste Punkt befindet sich an der Unteren Hauptstraße genau 307 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Autor Jens Zeidler ist Informatiker. In seiner Freizeit ist er oft zum Wandern unterwegs und verfasst über seine Erfahrungen Texte und gibt Tipps für Wanderfreunde. (jz)