Wandern in Mittelsachsen: Den Wanderer belohnen herrliche Aussichten

Um es vorwegzunehmen - diese Wanderung ist recht anspruchsvoll. Das bezieht sich weniger auf die Länge der Runde als auf das ständige Auf und Ab. Wer sich die Route etwas erleichtern möchte, sollte den Burgberg weglassen oder direkt über die Staumauer wandern und nicht durch die Talsohle.

Der Rundkurs beginnt am Bahnhof Mulda und führt ein Stück an der Freiberger Mulde entlang. Hier wird kräftig am Hochwasserschutz gearbeitet. Bald geht es bergauf. Der Weg verläuft zunächst auf einem Reitweg. Nach der ersten Annäherung an die Talsperre Lichtenberg wird der Rundweg um das künstliche Gewässer erreicht. Dieser ist mit einem Symbol - einer stilisierten Welle - markiert. Außerdem verläuft parallel ein grün gekennzeichneter Wanderpfad.

Stein erinnert an Verunglückten

Am Wegesrand durch den idyllischen Wald gibt es einige liebevoll geschnitzte Erklärungen zur Natur sowie zur Tier- und Pflanzenwelt. Ein verwitterter Gedenkstein wird so auch mit weiteren Informationen versorgt. Johann Reinhard Bernhard, ein Mehl- und Ölmühlenbesitzer aus Dittersbach, verunglückte im Februar 1819 im Alter von 31 Jahren, als seine Pferde bei einem Gewitter scheuten und er unter die Räder des Wagens geriet.

Da die Talsperre Trinkwasserschutzgebiet ist, darf man die Wege nicht verlassen. Auch den Damm zwischen dem eigentlichen Stausee und der Vorsperre Dittersbach kann man nicht benutzen. Der Weg führt ein paar hundert Meter die Straße entlang. Allerdings gibt es einen Pfad hinter den Leitplanken. Nördlich der Vorsperre geht der Rundweg weiter. Immer in Sichtweite des Wassers, erreicht man schließlich den Aufstieg zum Burgberg.

Wer den lohnenden Umweg (gelb markiert) nicht machen will, geht direkt zur Staumauer weiter. Hundert Höhenmeter später haben alle, die den Burgberg angehen, eine fantastische Sicht nach Norden. Auch der Abstieg ist ausgewiesen. Unsere Tour geht aber noch durch die Talsohle unterhalb der Staumauer. Dafür hält man sich am ersten größeren Weg rechts und zweigt an einem auffällig umgekippten Baum links auf einen schmalen Pfad ab.

Am Abfluss der Talsperre kann man schon etwas Technik bewundern. Das ist auch noch mal so, wenn man einige Höhenmeter über eine Wiese später am Zugang zur Staumauer steht. Es geht noch ein Stück höher. Belohnung dafür ist ein sehr schöner Blick über Lichtenberg.

Weg über den Höhenzug

Das bleibt einige Kilometer so, weil die Strecke über den Höhenzug zwischen Lichtenberg und Mulda verläuft. Nach dem Käseberg zweigt man links über Felder und Wiesen ab. Vor Mulda muss man sich noch mal halb rechts halten. Schon wieder im Tal der Freiberger Mulde geht es erneut rechts, bis der Bahnhof in Sicht kommt. Ganz in der Nähe ist auch ein Bahnübergang.

17 Kilometer unterwegs

Details zur Strecke: Länge: 17,0 Kilometer. Start und Ziel: Bahnhof Mulda.

Gesamtanstieg: ungefähr 330 Meter. Höchster Punkt: 621 Meter über dem Meeresspiegel am Burgberg. Tiefster Punkt: 429 Meter über dem Meeresspiegel am Start und Ziel der Tour. (jz)

Unser Autor Jens Zeidler ist Mitarbeiter im Controlling der "Freien Presse" und ein begeisterter Wanderer. Die bisher erschienen Folgen dieser Serie finden Sie im Internet.

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