Wandern in Mittelsachsen: Wunderbare Aussichten

Die Talsperre Kriebstein gehört zu den bekanntesten Erholungsgebieten der Region, wobei das Angebot von Kultur auf der Seebühne über verschiedene sportliche Aktivitäten bis hin zu schönen Wochenendhäusern so ziemlich jeden freizeitmäßig anspricht. Auch der Wanderer kommt in diesem Teil des Zschopautals voll auf seine Kosten. Eine jahreszeitunabhängige Umrundung des Stausees ohne Schiffe ist möglich, wobei die beiden Brücken weit auseinander liegen und damit auch der Kurs recht lang und anstrengend wird. Der Weg ist auf beiden Seiten der Talsperre rot gekennzeichnet.

Nach dem Start am "Waldhaus" in Lauenhain, wo auch die Linienbusse halten, geht es aufwärts. Im weiten Bogen wird die Mittweidaer Aue angesteuert. Zwischendurch gibt es sehr reizvolle Blicke auf den Stausee. Über die Via Mala (von "schlechtem Weg" kann keine Rede sein) erreichen die Wanderer den Ringethaler Ortsteil Weißthal. Hier kann der Fluss passiert werden. Auf der 1999 erneuerten Autobrücke thront die Skulptur vom Rittergutsbesitzer Hermann von Schröter, der 1863 die erste Zschpoauüberquerung bauen ließ. Nach der Brücke folgt man wieder dem Fluss abwärts. Bald gibt es schöne Blicke in die Mittweidaer Aue und auf Wochenendgrundstücke. Der Aufstieg zur Hirschkuppe danach ist etwas anstrengend. Weiter geht es in Richtung Ruine des früheren Raubschlosses. Hier kann man ins Talgut Lauenhain schauen, wo die Wanderung begann. Bald wird der Weg sehr felsig, ist aber dennoch gut ausgebaut. Nach etwas Kletterei können die Wanderer direkt auf Talsperrenebene absteigen.

Nun geht es bis zum Campingplatz und zur Jugendherberge Falkenhain, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feierte, flach weiter. In Falkenhain selbst stehen weitere schmucke Wochenendhäuschen. Über einen kleinen Hügel kommt der Fähranleger Erlebach in Sicht. Von hier aus können mehrere Strecken zur Lochmühle genutzt werden. Der rot gekennzeichnete Weg ist die wassernahe Variante. Nach dem Seitenarm der Talsperre gibt es eine kurze Straßenpassage, bevor links Richtung Ehrenberger Bastei abgebogen wird. Den Wegweiser zur Staumauer ignorieren die Wanderer. Von der Bastei hat man einen besseren Blick von hinten auf das Bauwerk. Nun folgt der Abstieg zur Zschopau. Kurz vor der Fußgängerbrücke steht man vor dem bekannten Fotomotiv auf Burg Kriebstein und das Flusswehr. Nach einem steilen Anstieg kurz vor der Burg wird die Straße verlassen und am Klettergarten entlang der Hafen erreicht, wo auch die Seebühne liegt.

Hier sehen die Wanderer auf ihrer Tour erst mal den Wegweiser zum Ziel der Strecke: "Waldhaus 6,7Kilometer". Und die haben es noch mal in sich. Das Westufer der Talsperre ist teilweise sehr steil. Der Weg ist ein ständiges Auf und Ab, einige Male auch in kleine Seitentäler hinein. Gerade noch hatte man einen imposanten Blick über den See, da läuft man quasi schon wieder auf Wasserniveau. Kurz vor dem Wappenfelsen gibt es in einer Schutzhütte spannende Einblicke auf eine ehemals riesige Ausflugsgaststätte - die Lauenhainer Mühle, die mit dem Talsperrenbau vor knapp 90 Jahren unterging. Der Aufstieg zum Wappenfelsen lohnt die Mühe allemal, weil man einen fantastischen Überblick über das Talgut Lauenhain bekommt und das Ziel der Wanderung bereits gut erkennen kann. Vorbei an weiteren Wochenendhäuschen wird die Tour beendet.

Details zur Strecke: Länge der Strecke 23,2 Kilometer. Start und Ziel: Gaststätte "Waldhaus" in Lauenhain. Gesamtanstieg: 350Höhenmeter. Höchster Punkt: 281 Meter über dem Meeresspiegel auf dem ersten Kilometer nach dem Start. Tiefster Punkt: 203Meter an der Zschopaubrücke unterhalb der Burg. Im nächsten Teil der Serie "Wanderklassiker in Mittelsachsen" führt die Tour des Autors an den Rochlitzer Berg.