Johanngeorgenstadt. Der Schwibbogen ist nicht nur im Erzgebirge ein Symbol der Weihnachtszeit. Er leuchtet in Fenstern und in den guten Stuben der Erzgebirger. Die Form des Lichterbogens wird unterschiedlich interpretiert und auch unterschiedlich verortet: In vielen Überlieferungen heißt es, dass der Schwibbogen das Mundloch im Bergbau symbolisiert und dass an jenes die Bergleute ihre Grubenlampen hingen. Fast schon zu romantisch scheint diese Vorstellung. Zudem zeigen erste Schwibbogen ausschließlich christliche Motive sowie Sonne, Mond und Sterne. Deshalb ist eine zweite Theorie nicht ganz von der Hand zu weisen: Die Form des Schwibbogens erinnert an oder symbolisiert den Himmelsbogen.
Der älteste bekannte Schwibbogen ist auf das Jahr 1740 datiert und stammt aus Johanngeorgenstadt. Er soll in der Werkstatt des Bergschmieds J.C. Teller entstanden sein. Johanngeorgenstadt ist bis heute sehr stolz darauf und zelebriert und feiert den Schwibbogen auf unterschiedlichste Weise. So heißt in der Bergstadt der Weihnachtsmarkt das Schwibbogenfest. Auch steht der weltgrößte freistehende Schwibbogen in der Stadt, direkt neben der Riesenpyramide. Beides sind nicht nur beliebte Ausflugsziele, sondern wurden auch schon hunderttausende Male abgelichtet. Der Schwibbogen ist satte 25 Meter breit und 14,5 Meter hoch. Für ihn wurden 700 Tonnen Stahlbeton und 15 Tonnen Edelstahl verbaut. Auf 26 Meter Höhe bringt es die Pyramide. Die Flügelspannweite liegt bei elf Metern. Der Ideengeber der beiden Giganten war Siegfried. Er hat die ehrgeizigen Projekte umgesetzt und finanziert. Im vergangenen August starb der Unternehmer und Mäzen seiner Heimatstadt im Alter von 78 Jahren.