Eine gesamte Region wird Kulturhauptstadt!

Mehr als 20 Gemeinden ziehen mit, wenn es um die Umsetzung des großen Vorhabens geht.

Chemnitz und das Erzgebirge rücken noch enger zusammen. Wenn die Stadt der Moderne im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas wird, dann stehen flankierend mehr als 20 Gemeinden und Städte aus Südwestsachsen zur Seite. Ihr zentrales Ziel ist es, das große Erbe von Industrie und Kultur, lebendige Traditionen, aber auch innovativen Ideen und Entwicklungen sowie vielfältiges städtisches Leben international bekannter zu machen. Vernetzt werden soll nicht nur gedanklich, ­sondern vor allem auch auf den erreichbaren Verkehrswegen untereinander. Dabei sind einige Strecken schon fertig, andere noch in Planung.

Das Chemnitzer Modell

Dieses Netz wird in den nächsten Jahren die Region noch inniger verbinden: von Olbernhau bis Hainichen und von Annaberg-Buchholz bis Mittweida. Und wenn die Region bald richtig komfortabel mit dem ÖPNV erfahrbar wird, dann ist sie auch gemeinsam erlebbar. Schon die Bewerbung zur Kulturhauptstadt hat Chemnitz mit anderen Kommunen nähergebracht. Jetzt, da der Titelgewinn in Sack und Tüten ist, wird das Nachdenken über die gemeinsame Kulturregion intensiviert. Denn zusammen haben die Städte und Gemeinden viel mehr zu bieten als allein - nicht nur für Touristen, sondern auch für die Einwohner, die städtisches Leben genießen ­können, aber auf ländliche Idylle nicht verzichten wollen.

Das große Potenzial

Warum das Ganze? Mit rund einer halben Million Einwohnern ist die Region Chemnitz ein dicht besiedelter Ballungsraum in Europa mit einem enormen kulturellen Potenzial. Die europäische Kulturhauptstadt 2025 soll nun einladen, die Region zu entdecken, mit anderen Augen zu sehen, vielleicht auch bekannte Pfade zu verlassen. In konkreten Projekten wie beispielsweise dem Purple Path wird dies bis 2025 und sicher auch darüber hinaus realisiert.

Der purpurne Pfad

Im Rahmen des sogenannten "Purple Path", des purpurnen Pfades, entstehen zahlreiche Kunstprojekte für die Region. Klar, Chemnitz ist ­Europäische Kulturhauptstadt 2025. Der Purple Path jedoch ist das kulturelle Programm in der Region. Der Pfad soll über Rad- und Wanderwege, über Landstraßen, per Busse und Bahnen verbinden. Da kommen die Chemnitzer aus der Stadt der Moderne zusammen mit den Menschen aus oft uralten Dörfern und Gemeinden der Region. Der purpurne Pfad, ausgeschildert an Bäumen und Wegen, folgt den Ideen "Alles kommt vom Berg her" und "Mit den Händen denken". Um einen Kunstweg aus Skulpturen und Interventionen internationaler und lokaler Künstler entfaltet sich eine europäisch-geprägte Geschichte des Bergbaus und der Industrialisierung. In ihrem Zentrum stehen die Macher der Region, ihr kreativer Erfindergeist und ihre innere ­Freiheit. Gemeinsam kreieren Bürger entlang des Purple Path ihre Region neu und stellen dabei Kinder und junge Menschen ins Zentrum. Bis 2025 soll sich das Vorhaben dann als eigene Marke etabliert haben. Eine Marke für Gemeinsamkeit in guter Nachbarschaft, für kulturelle Erneuerung aus Respekt zur Tradition, zu öko­logischer und sozialer Nachhaltigkeit. Und die Marke führt zu Weltoffenheit und Toleranz.

Zur Kulturregion gehören neben Chemnitz ­
auch Amtsberg, Annaberg-Buchholz, Aue, ­Augustusburg, Burgstädt, Burkhardtsdorf, Flöha, Frankenberg/Sachsen, Hainichen, Jahnsdorf/Erzgebirge, Lichtenau, Limbach-Oberfrohna, Lößnitz, Mittweida, Neukirchen/Erzgebirge, ­Niederdorf, Niederwiesa, Niederwürschnitz, Oelsnitz, Olbernhau, Pockau-Lengefeld, ­Stollberg/Erzgebirge, Thalheim/Erzgebirge, ­Zwönitz - und die assoziierten Partner Freiberg, Zschopau und Zwickau.