Das Erzgebirge ist die Geburtsstätte vieler weihnachtlicher Traditionen unserer Region. Hier werden die berühmten Schwibbögen, Räuchermännchen, Nussknacker und viele weitere Holzkunstwerke hergestellt. Doch unser Gebirge hat noch viel mehr zu bieten, denn seine atemberaubende Naturlandschaften könnten auch Kulisse für viele Deutsche Märchen sein. Dennoch wird unsere, vielleicht auch noch ein bisschen im Dornröschenschlaf befindliche Gebirgsregion, die inzwischen sogar zum UNESCO-Welterbe gehört, oftmals vom Tourismus übersehen und rangiert nicht unbedingt unter den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands.
Dabei haben die kleinen Orte im Erzgebirge viel zu bieten. Gerade die Tatsache, dass sie zwischen Tradition und Moderne verankert sind, macht ihren Reiz aus.
Aus dem Böhmischen Wald wurde das Erzgebirge
Die ältesten Gesteine unseres Erzgebirges formten sich bereits vor mehreren hundert Millionen Jahren. Zu einer bedeutenden Besiedelung und wirtschaftlichen Nutzung in der Region kam es im Mittelalter. In dieser Zeit tauchte erstmals eine Bezeichnung für die Region auf - Saltusbohemicus oder auch Böhmischer Wald. Im 16.Jahrhundert wurde ein großes Erzvorkommen entdeckt, und es kam zu der Bezeichnung Erzgebirge.
Im 19. Jahrhundert wurde das Erzgebirge schließlich durch die Eisenbahn erschlossen, und Besucher strömten erstmals in die Region. Vor allem bei Wanderern ist das Erzgebirge bis heute beliebt. Von Januar bis Dezember 2023 verzeichnete das Reisegebiet fast 1 Millionen Gästeankünfte, Besucher blieben im Durchschnitt drei Tage. Wie bereits erwähnt, ist diese Zahl noch verhältnismäßig klein. Zum Vergleich: Den Schwarzwald besuchten letztes Jahr 23 mal mehr Besucher.
Unterkünfte für kleines Geld
Man findet im Erzgebirge alle Arten von Unterkünften, ob Ferienwohnung, Jugendherberge oder Hotel. Im Erzgebirge kann der Reisende mit einem verhältnismäßig überschaubaren Reise-Budget mitten in den zentralen Ausflugsgebieten wohnen, um möglichst viel vom Erzgebirge zu erleben. Die Preise von Unterkünften können aber zum Teil auch hier bei uns stark schwanken.
Hinsichtlich manchmal sogar recht erheblicher Preisschwankungen bei Hotelbuchungen ist aber zu bemerken, dass dies oft gar nicht an den Erzgebirger Gastronomie- und Hotelbetrieben selbst liegt, denn in Zeiten von Buchungsportalen, wie Booking.com & Co. kann dies auch damit in Verbindung stehen, von welchem Standort aus und mit welchem Gerät man seine Buchung vornimmt. Reiseportale bedienen sich heutzutage an technischen Features, wie beispielsweise eben der sogenannten dynamischen Preisgestaltung.
Wenn man beim Buchen seiner Reise ein bisschen sparen möchte, kann man solche Buchungsportale auch ein bisschen austricksen, wozu man für das Booking lediglich ein VPN zu verwenden hätte, um den eigenen Standort virtuell zu verlegen und so nicht mehr von deren System korrekt einsortiert werden kann. Hier müsste man dann nur ein bisschen herumprobieren, mit welcher IP-Adresse (aus welchem Land) man einen günstigeren Preise angeboten bekommt.
Ein VPN hat zudem auch noch einige weitere Vorteile für Reisende. Beispielsweise kann man einen VPN auf seiner Reise auch weltweit dazu verwenden, um die eigene Cybersicherheit in öffentlichen WLAN-Netzwerken oder den des jeweiligen Hotels zu sichern.
Juwelen des Erzgebirges
Wer große Städte sucht, ist im Erzgebirge falsch aufgehoben - die größte Stadt, Annaberg-Buchholz, zählt gerade einmal cirka 19.000 Einwohner. Der Charme der Region machen die vielen kleinen Dörfer aus, von denen wir uns drei herausgepickt haben und hier kurz vorstellen.
Freilichtmuseum Seiffen Bildquelle: geoworld via pixabay
Der Spielzeugwinkel Kurort Seiffen
Seiffen hat knapp 2000 Einwohner und ist bekannt als "Spielzeugwinkel". Denn das Dorf ist eine zentrale Produktions- und Verkaufsstätte von Holzspielwaren. Spielzeugwinkel. Das Spielzeugmuseum, inklusive dem Freilichtmuseum in Seiffen kennen die meisten Sachsen. Hier geht einem regelrecht das Herz'l auf, wenn man ein Liebhaber erzgebirgischer Holzschnitzkunst ist. Neben einer Menge Holzspielzeug findet man im Ort auch einige überdimensionierte Holzfiguren, Räuchermännchen und gigantisch wirkende Schwibbögen.
Die Landschaft rund um Seiffen lädt zu wunderschönen Wanderungen ein und im Dorf selbst genießt man hat unbeschreibliche gemütliche, historische Atmosphäre. Wer in der Vorweihnachtszeit vorbeischaut, sollte sich den Weihnachtsmarkt nicht entgehen lassen, der traditionell immer am 1. Adventswochenende eröffnet wird.
Pobershau
Das kleine Örtchen Pobershau hat 1600 Einwohner und blickt auf eine lange Bergbautradition zurück. Im Jahr 1516 wird in diesem Gebiet erstmals der Zinnbergbau erwähnt. Dementsprechend befindet sich in dem Ort auch das alte Schaubergwerk "Molchner Stolln". Ansonsten hat Pobershau eine unglaubliche Idylle inmitten purer Natur zu bieten - nicht umsonst gilt es als staatlich anerkannter Erholungsort. Es ist der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen (Poberhau ist an die Fernwanderwege der Region angeschlossen). Alle fünf Jahre erstrahlt der Ort außerdem zum "Pobershauser Bergfest" im Lichterglanz einer einmaligen Illumination.
Rauschenbach-Talsperre an der Tschechischen Grenze Bildquelle: diema via pixabay
Cämmerswalde
Cämmerswalde zählt gerade einmal etwa 600 Einwohner und liegt ganz in der Nähe von Seiffen, nahe der Grenze zu Tschechien. Das Dorf kann auf eine 800 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Südlich des Ortes befindet sich die Talsperre Rauschenbach, die eine der wenigen grenzüberschreitende Talsperren Deutschlands ist, da ein Teil in Tschechien liegt. Diese ist allerdings ausschließlich hübsch anzusehen, denn das Baden und jeglicher Freizeit- und Wassersport sind hier nicht erlaubt (Trinkwasserschutzzone). Cämmerswalde ist perfekt für diejenigen, die die Hektik des Alltags hinter sich lassen wollen und die erzgebirgische Ruhe und seine Natur in Reinform erleben möchten.