Ferienabenteuer locken in den frisch sanierten Molchner Stolln

Eines der ältesten und schönsten Schaubergwerke im Erzgebirge erleben

Ferien machen doch Lust auf Abenteuer. Einmal Untertage "eintauchen", dass ist auf jeden Fall ein Abenteuer der besonderen Art - das man sogar ganzjährig erleben kann. Seit vergangener Woche ist das Schaubergwerk Molchner Stolln in Pobershau nach aufwendiger Sanierung wieder geöffnet und lädt somit in eines der ältesten und schönsten Schaubergwerke im Erzgebirge ein. Hier gilt es, das harte Arbeitsleben der Bergleute selbst einmal nachzuempfinden. Seit der Eröffnung 1934 hat sich in dem Bergwerk viel verändert und es wurde immer wieder erweitert. 1989 kam der Wismutteil dazu. Kaum jemand weiß, dass die Wismut 1949 in Pobershau einen Schacht aufgefahren hatte. Etliche der damaligen Maschinen können im Stolln auch heute noch besichtigt werden. Zu sehen gibt es trocken gesetzte Bogen- und Kreuzgewölbe, geologische Aufschlüsse, gebrannte Weitungen des Zinnbergbaus, Gangabbau und vieles mehr. Gezeigt wird ein aktuell neu eingebautes funktionsfähiges Kunstgezeug, sprich Wasserrad als Nachbau einer Technik aus dem 16. Jahrhundert, die Arbeit mit Schlägel und Eisen sowie das einfache Geleucht der Bergmänner. Im Wismutteil ist in einer Art Zeitreise der moderne Bergbau als krasser Gegensatz zu erleben. 

Nach Sanierung neu eröffnet

Das Schauberg "Molchner Stolln" war in die Jahre gekommen und der Zahn der Zeit nagte unaufhörlich an den Einbauten und Anlagen. Eine Sanierung war also dringend erforderlich. 

Nach einem Jahr intensivster Bauarbeiten konnte die aufwendige Sanierung des Schaubergwerks erfolgreich abgeschlossen werden. In seiner Festrede zur Neueröffnung betonte Marienbergs Oberbürgermeister (OB) André Heinrich: "Diese Großinvestition in einer Höhe von fast 1 Million Euro ist eine Investition in die Zukunft unserer Stadt Marienberg und in die Zukunft der Montanregion Erzgebirge/Krusnohori. So ein Großprojekt kann eine Kommune nur mit Fördermitteln umsetzen. Mit der Sanierung hat das Schaubergwerk weiter an touristischer Attraktivität für den Ortsteil Pobershau, die Stadt Marienberg und die gesamte Region gewonnen. Wir sind jetzt noch besser in der Lage, unsere bergmännischen Traditionen immer wieder aufs Neue zu vermitteln und das Interesse am montanhistorischen Erbe bei Jung und Alt zu entwickeln und zu erhalten."  

Die Modernisierungsarbeiten erstreckten sich auf insgesamt zehn verschiedene Gänge, Schächte und Stollen unter Tage. Dazu gehören der Molchner Stolln, der Engelschar Morgengang und der Burkhardter Stolln, der Reichel-Schacht, der Mathias Morgengang sowie weitere.

Im Bereich des Reichel-Schachtes wurde das Herzstück der Wasserkunst, das vom Pilz befallene, alte Wasserrad mit Kunstgezeug demontiert und ein neues Wasserrad mit einem Durchmesser von 2,75m mit einem Kunstgezeug aus Lärchenholz wieder eingebaut. 

Es lohnt sich ganz einfach, den Molchner Stolln live zu erleben. 

Ein Besuch lohnt sich

Das Schaubergwerk ist ganzjährig Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Ab zwei Besuchern findet die Führung statt. Führungszeiten durch das Bergwerk sind: 10, 11.30, 13, 
14.30 und 16 Uhr. Die Führung dauert zirka 45 Minuten. Gruppen ab 10 Personen werden um eine vorherige Anmeldung gebeten. Führungen ab 10 Personen sind auch außerhalb der
regulären Öffnungszeiten möglich. Kontakt: www.molchner-stolln.de

Schaubergwerk-Betreiber Gernot Scheuermann freut sich über jeden Gast!