MS-Prävalenz steigt seit 1960 auch im sächsischen Erzgebirgsraum stetig an - liegt es an unserer Ernährung?

Es ist bis heute noch nicht ganz klar, weshalb seit den 1960er Jahren die Anzahle der MS-Erkrankungen stetig steigt. MS: Das ist die Abkürzung für Multiple Sklerose, eine chronisch-entzündliche Autoimmunkrankheit, die in Schüben verläuft und unterschiedlich schwere Ausprägungen haben kann. Die Ursache der Erkrankung ist bislang nicht lückenlos geklärt - eine komplette Heilung ist derzeit leider nicht möglich. Sehr wohl lässt sich der Krankheitsverlauf aber durch eine gute medizinische Behandlung mit modernen Medikamenten abschwächen. Doch auch die Lebensweise, allen voran die Ernährung, generiert hierbei einen signifikanten Effekt.

Gesunde Öle statt Fertigkost

Besonders antientzündlich wirken Omega-3-Fettsäuren. Diverse Untersuchungen zeigen, dass die Aufnahme ausreichender Mengen die Progression der durch die MS verursachten Behinderung als auch die Schwere neuer Schübe abschwächen kann. Zudem scheinen die Fettsäuren die Immunfunktion bei Patienten mit Multipler Sklerose zu verbessern. Omega-3-Fette stecken vor allem in fetten Fischsorten wie Lachs und Makrele, aber auch in Gemüse wie Rosenkohl, Spinat und Avocado. Wichtig: Omega-6-Fettsäuren (z. B. in Sonnenblumenkernöl enthalten) sind zwar nicht per se ungesund, ganz im Gegenteil, sollten aber auf ein Mindestmaß reduziert werden. Denn beide Fettsäuren teilen sich ein Enzymsystem. Durch zu viel Omega-6 kann entsprechend weniger Omega-3 verstoffwechselt werden. Ein fast perfektes Omega-3- zu Omega-6-Verhältnis von 5:1 weist übrigens Hanfsamenöl auf. Interessant: Zahlreiche Hanfstoffe können typische MS-Symptome wie Schmerzen reduzieren. Immer mehr erforscht werden daher auch Besonders antientzündlich wirken Omega-3-Fettsäuren. Diverse Untersuchungen zeigen, dass die Aufnahme ausreichender Mengen die Progression der durch die MS verursachten Behinderung als auch die Schwere neuer Schübe abschwächen kann. Zudem scheinen die Fettsäuren die Immunfunktion bei Patienten mit Multipler Sklerose zu verbessern. Omega-3-Fette stecken vor allem in fetten Fischsorten wie Lachs und Makrele, aber auch in Gemüse wie Rosenkohl, Spinat und Avocado. Wichtig: Omega-6-Fettsäuren (z. B. in Sonnenblumenkernöl enthalten) sind zwar nicht per se ungesund, ganz im Gegenteil, sollten aber auf ein Mindestmaß reduziert werden. Denn beide Fettsäuren teilen sich ein Enzymsystem. Durch zu viel Omega-6 kann entsprechend weniger Omega-3 verstoffwechselt werden. Ein fast perfektes Omega-3- zu Omega-6-Verhältnis von 5:1 weist übrigens Hanfsamenöl auf. Interessant: Zahlreiche Hanfstoffe können typische MS-Symptome wie Schmerzen reduzieren. Immer mehr erforscht werden daher auch Therapien mit medizinischen Cannabis.

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten. Bildquelle: Jill Wellington via pixabay

Vollwertige Ernährung mit vielen Vitaminen

Die Ernährung sollte insbesondere antientzündlich sein. Es gilt also, entzündungshemmende Lebensmittel zu sich zu nehmen und entzündungsfördernde Stoffe aus dem Speiseplan zu streichen. Weißbrot, Toast, Pizza, Pommes und Fertiggerichte sind zwar lecker, aber pures Gift für den Körper. Die in Weißmehlprodukten enthaltenen schnell verdaulichen Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen und sorgen damit für eine verstärkte Insulinausschüttung. Und tatsächlich ist es so, dass hohe Insulinspiegel  entzündungsfördernd wirken. Zugleich enthalten die oben genannten "Lebensmittel" wenig bis keine Nährstoffe. Auch die Zusammensetzung der Fettsäuren ist suboptimal. 

Vor allem während eines MS-Schubs kann der Bedarf an Vitaminen erhöht sein. Um mit allen lebenswichtigen Vitaminen und Antioxidantien versorgt zu sein, empfiehlt sich eine breitgefächerte und abwechslungsreiche Ernährung. Die für das Nervensystem wichtigen B-Vitamine stecken vor allem in tierischen Lebensmitteln (Eier, Leber, Fisch und Fleisch), Vollkorngetreide und grünem Blattgemüse. Vitamin A, wichtig für die Augen, findet sich in buntem Gemüse - z. B. in Karotten. Nennenswerte Mengen Vitamin E (wichtig für: Zellerneuerung, Durchblutung) steckt in pflanzlichen Ölen. Ergo:

  • Fertiggerichte meiden
  • ausreichend Wasser trinken
  • keine bis wenige Süßigkeiten essen
  • Omega-3-Fette bevorzugen
  • Vitamin-D ggfs. supplementieren
  • vollwertige Kost essen
  • abwechslungsreich ernähren
  • keine gezuckerten Getränke trinken

Und was ist mit Vitamin D?

Tatsächlich steht der Verdacht im Raum, dass ein Vitamin-D-Mangel MS auslösen kann. Diese Vermutung wurde nicht zweifelsfrei bestätigt, es gibt allerdings deutliche Hinweise auf einen Zusammenhang. So ist das MS-Risiko in Ländern mit höherer Sonneneinstrahlung geringer als in nördlichen Gefilden. Fakt ist, dass sich ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel positiv auf den Verlauf der MS auswirkt. Es scheint als könne die Einnahme von Vitamin D bei der Reparatur von Myelin helfen. Bei MS greifen körpereigene Abwehrzellen das Myelin in Gehirn und Rückenmark an. Über die Ernährung ist der Vitamin-D-Bedarf - weder von gesunden Menschen noch der von MS-Patienten - nicht zu decken. Fette Seefische sind zwar gute Vitamin-D-Lieferanten, wirklich ausreichende Mengen enthält jedoch nur Lebertran.

Mobilität und Eigenständigkeit bewahren

Etwa ein Drittel der Betroffenen hat einen positiven Verlauf und kann ohne große Einschränkungen relativ gut am Leben teilhaben. Das zweite Drittel muss teilweise recht große Einschränkungen in Kauf nehmen, kann die Eigenständig aber größtenteils bewahren. Beim dritten Drittel ist mit einem schweren Verlauf, welcher teilweise auch zum Tode führen kann, zu rechnen. Etwa die Hälfte aller MS-Patientinnen und -Patienten benötigen im Laufe des Krankheitsverlaufes einen Rollstuhl. Ein wenig zur Eigenständigkeit beitragen können Lifte sowie für Rollstühle geeignete Senkrecht-Plattformlifte (Hublifte). Wer nicht direkt auf einen Rollstuhl angewiesen ist, erlebt dennoch vor allem in Schubstadien Probleme mit dem Gleichgewicht. Dies kann auf Treppen schnell zum Sturz führen, weshalb Experten empfehlen, Treppensteighilfen einzusetzen. Mit diesen lässt sich das Sturzrisiko drastisch senken - zeitgleich wird die Muskulatur durch aktives Treppensteigen trainiert. Umso wichtiger ist es, neben einer guten medizinischen Behandlung auch selbst alles zu tun, um die Entstehung der Erkrankung zu verhindern oder wenigstens den Verlauf der Erkrankung positiv zu begünstigen. Ein Eckpfeiler: die richtige Ernährung.