Wenn es um die Vorfreude auf die Weihnachtszeit geht, gehört vor allem das wohl traditionellste Weihnachtsgebäck dazu: der Butterstollen. Die Erzeugung des Butterstollens hat in den erzgebirgischen Familien eine lange Tradition. Jede Bäckerei und jede Familie hat dabei ihr eigenes und meist gut gehütetes Rezept mit feinen Unterschieden in der Rezeptur. Dass die Vorfreude auf die weihnachtlichen Leckerbissen bereits beim Backen beginnt, darüber ist man sich allerdings einig.
Die heimischen Bäckereien sind schon lange damit beschäftigt, ihre Stollen für die bevorstehende Weihnachtszeit zu produzieren, denn schließlich muss das feine Gebäck auch noch eine Zeit lang reifen. So auch die Annaberger Backwaren GmbH, die zusätzlich zu ihrem traditionellen Weihnachtsstollen, seit 2022 noch eine ganz besondere "Auflage" bereithält.
Ursprünglich gestartet mit 250 Butterstollen, machten sich am 24. September, aufgrund der hohen Nachfrage, 550 Stollen auf eine Reise unter Tage ins Besucherbergwerk und Welterbeobjekt "Im Gößner", wo sie unter optimalen Bedingungen bei konstanten 8 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 95-98 % über vier Wochen reifen können. Die Herausforderung dabei: Der Weg führt über 80 Stufen in eine Tiefe von ca. 13,5 Metern, denn Aufzüge gibt es in diesem historischen Stolln nicht. So mussten die jeweils 750 g schweren Leckerbissen mühsam bis zur ersten Sohle getragen werden. Am Ende der Reifezeit müssen sie natürlich auch wieder zurück an die Oberfläche.
Wer nun denkt, dass man bei einem Besuch im Bergwerk heimlich von den Leckerbissen naschen kann, wird allerdings enttäuscht, denn die Stollen sind etwas abseits des Besucherrundgangs eingelagert.
Die Idee, Stollen unter Tage einzulagern, ist eine bewährte Praxis, die vielerorts im Erzgebirge Tradition hat. Bereits früher lagerte man das Gebäck in kühlen Kellergewölben und auch heute profitiert man von den klimatischen Gegebenheiten im Bergwerk. "So kann der Stollen länger aufbewahrt werden. Manche Erzgebirger schneiden ihn sogar noch zu Ostern an", erklärt Wiebke Augustin, Produktionsleiterin der Annaberger Backwaren GmbH.
Während der Reifung intensivieren sich die Aromen und veredeln das Gebäck zusätzlich. Eine kleine, aber feine Änderung in der Rezeptur der "Gößner Stollen" sorgt für noch mehr Genuss: Anstelle von Rum wird der erzgebirgische Kräuterschnaps "Grubenfeuer" verwendet.
Zwar sind die "Gößner Stollen" erst ab Mitte November im Verkauf erhältlich, jedoch kann man sie bereits jetzt schon bestellen. Ein 750 g schweres Geschmackserlebnis in limitierter Auflage, das man sich in dieser Weihnachtszeit nicht entgehen lassen sollte!