Schweren Herzens: Grünhain-Beierfeld sagt Weihnachtsauftakt ab

Reiner Zufall bezüglich Kretschmers Aussage

Schweren Herzens hat die Stadt Grünhain-Beierfeld die Weihnachtsmärkte am ersten Adventswochenende abgesagt. "Der für den 27. und 28. November 2021 geplante Weihnachtsauftakt in den Stadtteilen wird für dieses Jahr leider abgesagt", heißt es in einer Pressemitteilung, die am heutigen Donnerstag herausgegeben wurde. Davon betroffen ist die Laternenweihnacht an der Peter-Pauls-Kirche in Beierfeld, das Pyramidenfest auf dem Markt in Grünhain und das öffentliche Pyramidenanschieben in Waschleithe. Dass diese Absage parallel zur Ankündigung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer kommt, generell im Freistaat die Weihnachtsmärkte abzusagen, sei reiner Zufall, betont Joachim Rudler, Bürgermeister von Grünhain-Beierfeld: "Wir haben das bereits am Mittwoch entschieden."

Große Verunsicherung bei Vereinen

Hintergrund sei, dass die Vereine, die zu diesen Adventsveranstaltungen normalerweise mitwirken, ihre Unterstützung zurückgezogen haben. Unterm Strich gehe es natürlich immer um Corona. "Einigen fehlen die Leute, andere haben Angst vor den neuen und auch den bestehenden Regelungen", sagt Joachim Rudler, der die vielen Bedenken, die es seitens der Aktiven gibt, durchaus verstehen kann. "Keiner will sich aufs Glatteis begeben", so Rudler und betont: "An erster Stelle muss die Gesundheit für die Bevölkerung stehen."

Anders als in den großen Städten geht es beim Adventstreiben am Spiegelwald nicht so sehr um die wirtschaftliche Komponente. "Unser Markt ist viel kleiner als der in Annaberg. Schwarzenberg oder Schneeberg." Für die Stadt als Veranstalter und die beteiligten Vereine und Gewerbetreibenden besteht trotzdem in der gegenwärtigen Situation keine Planungssicherheit. "Die rasante Entwicklung des Infektionsgeschehens und die Auslegung und Einhaltung geltender Regelungen zwingen die Stadt schweren Herzens zu dieser Entscheidung", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Zwölf Stadtchefs schreiben Brief

Tags zuvor hatten sich zwölf sächsische Oberbürgermeister und Bürgermeister an die Landesregierung gewandt. Sie forderten Verbindlichkeit und Planungssicherheit bis zum Ende der Weihnachtsmärkte. Zudem sollten die Regeln zum Verzehr einheitlich sein. Eine Schwierigkeit ergebe sich demnach durch die Auslegung der Verordnung. Die Gesundheitsämter würden unterschiedliche Entscheidungen treffen, was auf den Märkten ausgeschenkt werden darf. klw