Schnitzkunst aus dem Erzgebirge

Mit dem Niedergang des Bergbaus im Erzgebirge wandten sich viele Bergleute dem Schnitzen zu, begannen zu drechseln und mancherlei Gebrauchsgegenstände aus Holz zu fertigen. Neben dem Spielzeug haben insbesondere Pyramide, Engel und Bergmann das Erzgebirge in der Welt bekannt gemacht. Die 300-jährige Tradition der erzgebirgischen Holzkunst ist in vielen Orten lebendig.

Sogar dort, wo man sie eigentlich gar nicht vermutet. In Lichtenberg zum Beispiel wurde 1928 die Holzschnitzertradition begründet, die Ullrich Timmel heute in der dritten Generation fortführt. Holzbildhauer hatte er einst im thüringischen Empfertshausen, dem Ausbildungszentrum in der DDR, gelernt. Sein Großvater Albert und sein Vater Klaus Timmel bildeten ihn weiter aus.

Als traditionell im besten Sinne bezeichnet man die Leuchter mit geschnitzten Figuren, die Wandleuchter, Schwibbögen und Pyramiden, bei denen selbst die Gestelle mühevoll in Handarbeit geschnitzt sind. Wer weiß, dass Timmel mitunter über eine Woche an nur einer Pyramide arbeitet, kann ermessen, welch einen Wert ein solches Stück hat. Typisch erzgebirgisch sind seine Figuren, da trifft man auf den Förster, die Buschfrau, den Bergmann. Fast ausschließlich Lindenholz verarbeitet Ullrich Timmel für Stücke, die im Freien stehen, aber auch Eiche und Lärche. Immer sind es Einzelstücke, die in seiner Werkstatt entstehen.