Glasbläserei als tradionelles Handwerk

Als Weihnachts- und Spielzeugland zieht das Erzgebirge heute die Besucher in Scharen an. Was die wenigsten wissen: die Region war früher auch ein "Glasland". Die Herstellung des fragilen Materials reicht bis in die Zeit um 1200 zurück. Historische Zeugen können Sie heute unter anderem im Glashüttenmuseum in Neuhausen besichtigen.

Die Verzierung von Glas hat sich als Handwerk in der Region bis heute erhalten: So führt die junge Glasgraveur-Meisterin Heike Tost in Marienberg-Wüstenschlette die Tradition fort. "Die Gravur gehört zu den ältesten, schönsten und anspruchvollsten Glasveredelungstechniken", erzählt die 33-jährige Meisterin ihren Besuchern.

Sie selbst hat das Handwerk als einer der letzten regulären Azubis drei Jahre lang von der Pike auf erlernt. Vor allem das Zeichnen - denn das ist Grundvoraussetzung, um später an der Maschine mit Diamantschleifscheiben das Glas gekonnt verzieren zu können. Traditionelle Motive, wie Blumen und Weinlaub, zaubert Heike Tost völlig frei auf Weingläser, Vasen oder Flaschen. Bei ausgefallenen Kundenwünschen, wie LKWs und Motorräder für Bierseidel oder Pferdeporträts für Gläser, zeichnet sich die Graveurin die Motive vorher an.

"Man braucht ein gutes Vorstellungsvermögen", so Heike Tost, die sich erst vor einem Jahr mit ihrer Werkstatt selbstständig gemacht hat. Dort führt sie Besuchern das Handwerk vor, auch auf Märkten in der Region ist sie anzutreffen.