Wenn etwas aus Holz ist und einer Reparatur bedarf, im Meisterbetrieb von Helfried Mende in Rabenau im Erzgebirge ist dieser Gegenstand dann genau richtig. Drei Meister arbeiten hier unter einem Dach: der Namensgeber, seine Tochter Simone, wie der Vater Holzbildhauermeister, und Drechslermeister Ralf Stregel.
So wundert es nicht, dass Simone Meinel gerade die Holzteile einer alten Pistole restauriert, der Altmeister eine Briefträgerin schnitzt und Ralf Stregel die Sitzfläche eines Stuhls repariert. Immerhin gehört Oelsa zur traditionsreichen Gegend des Stuhlbaus rund um Rabenau. Fehlt also ein Stück der ornamentalen Verzierung oder ist die Sitzfläche defekt, Stregel bringt das in Ordnung. Und Qualität ist garantiert. Nicht umsonst erhält die Werkstatt viele Aufträge aus öffentlicher Hand. Barock-Konsolentische im Fasanenschlösschen, aufgearbeitete Möbel König Johanns auf Schloss Weesenstein, neue Ornamente an der Kunstakademie in Dresden... Die Referenzliste ist lang.
Während Altmeister Helfried Mende als Schnitzer und Holzbildhauer auf fast 300 "Eisen" zurückgreift, kommt Drechslermeister Ralf Stregel mit einigen Dutzenden aus. Unter seinen Händen ist eine Räuchermannserie entstanden, natürlich mit Motiven zum Thema Stuhlbau. Jährlich wird sie ergänzt. In diesem Jahr schwebt Ralf Stregel ein Räuchermann vor einer Staffelei vor, der gerade einen Stuhl entwirft. "Wenn alles gut geht, wird es auch einen Schwibbogen mit diesem Motiv geben", sagt er. "Man muss eine gute Mischung finden", denn trotz aller Erfolge kommen die Aufträge in der Regel nicht von selbst.
Neben Restaurierungen gehören Neuanfertigungen zum Programm: Von Wandbildern über Werbegeschenke bis hin zu Grabmalen. Die Vielfalt der Arbeiten macht zugleich auch ihren Reiz aus. Und schließlich ist da noch "Dreh-Bi", der als guter Geist über das Wohlergehen der Firma wacht und für den Notfall ein Fläschchen vom gleichnamigen Schnaps dabei hat. Und der kommt natürlich auch aus dem Erzgebirge...