UNESCO erklärt Flößerei zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit

Vogtländischer Flößerverein bewahrt jahrhundertealte Tradition und begeistert mit Schauvorführungen

Die UNESCO hat die Flößerei zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt und ist damit der gemeinsamen Nominierung von Deutschland, Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien gefolgt. Damit würdigt die UN-Kulturorganisation eine Tradition, die seit dem Mittelalter in Europa lebendig ist.

"Diese einmalige Tradition wird bei uns im Vogtland seit vielen Jahren durch den Vogtländischen Flößerverein Muldenberg mit seinem engagierten Vereinsvorsitzenden Bernd Kramer an der Spitze am Leben gehalten.

Als Vizepräsident der Internationalen Flößerei-Vereinigung, hat Bernd Kramer entscheidend die fast drei Jahre andauernde gemeinsame Nominierung mit vorangetrieben und aktiv in der multinationalen Arbeitsgruppe bestehend aus Flößerei-Vereinen, Vertretern der UNESCO-Kommissionen und Kulturministerien aus Deutschland, Tschechien, Österreich, Polen, Lettland und Spanien mitgearbeitet.

Dafür kann ich nur ganz herzlich Dankeschön sagen. Mit seiner Tradition die man pflegt, zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit zu gehören, ist eine große Würdigung und Anerkennung zugleich".

Dabei pflegt der Flößerverein Muldenberg die Scheitholzflößerei als immaterielles Kulturerbe der Bundesrepublik Deutschland seit der Vereinsgründung 1993 in Muldenberg.

Schauvorführungen halten altes Flößerhandwerk lebendig

Besonders an den Himmelfahrtswochenenden zeigen die Vereinsmitglieder in anschaulichen Vorführungen das alte Flößerhandwerk mit dem Schälen, Sägen und Spalten sowie dem Flößen der Brennholzstämme. So versorgten die vogtländischen Flößer im 16. und 17. Jahrhundert die Region Leipzig mit Brennholz.

Im Flößerverein leisten die Mitglieder einen wertvollen Beitrag sowohl für die Traditionspflege als auch für das soziale Leben im ländlichen Raum. Sie sorgen dafür, dass alte Traditionen an unsere junge Generation weitergeben werden und somit weiterleben.

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland gehört dem Vertrag seit 2013 an.