Welterbespiel Argentum: Erz fördern, Münzen prägen, Städte gründen

Förderpreis Montanregion: Kuratorium testet erstes gefördertes Projekt - Produktion bis Ende des Jahres angestrebt

Spannend, lehrreich und unterhaltsam ist das grenzübergreifende Welterbespiel ARGENTUM aus der Silberstadt Freiberg, finden die Kuratoren des ersten Förderpreises "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří" der Stadt Freiberg, mit dem das Spiel gefördert worden ist. Sie haben es öffentlich getestet und waren begeistert. Gemeinsam haben sie (Silber)Erz gefördert und verhüttet, Münzen geprägt und begonnen, Städte zu gründen.

"Gesellschaftsspiele haben in unserer digitalen Welt gerade besonderen Wert", freut sich Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger über die erste verwirklichte Idee des Förderpreises. "ARGENTUM macht viel Spaß und lässt die Spieler sehr unterhaltsam viel übers Welterbe entdecken und lernen. Ich freue mich schon auf lange Abende mit Freunden."

OB Krüger hofft, dass das Spiel noch in diesem Jahr produziert wird, denn er denkt schon an Weihnachtsgeschenke. Auch seinen Amtskollegen in den Freiberger Partnerstädten Clausthal-Zellerfeld und Darmstadt würde er es gern überreichen, die beide ebenfalls mit dem Oberharzer Wasserregal und der Mathildenhöhe UNESCO-Welterbestätten besitzen.

Das Spiel, das die Junior Forscher der TU Bergakademie entwickelt haben, "präsentiert die Montanregion in ihrer Vielfalt": Inhaltlich mit den Wissens- und Ereigniskarten, wie auch visuell auf dem Spielbrett. Neben Freiberg sind fünf weitere Bergstädte zu bauen- darunter auch zwei aus Tschechien, da die Montanregion Länder übergreifend ist. Annaberg-Buchholz, Schneeberg, Marienberg, Jachymov und Krupka - sie alle zählen zu den insgesamt 22 Bestandteilen der UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Daher soll das Spiel, das mit bis zu sechs Personen ab acht Jahren gespielt werden kann, auch in Tschechisch sowie Englisch entwickelt werden. Der Prototyp jedoch ist zunächst in Deutsch.

Wer beim spannenden Würfel-Spiel aus dem Herzen der Montanregion die Nase vorn haben möchte, muss schon einiges wissen: Beispielsweise, was ein Schreckensberger ist, wofür Kobalderz oder Zinn verwendet werden kann oder, was Saigern ist. Wer's weiß, wird ordentlich mit Silber belohnt.

Mit ARGENTUM "spielend lernen und so aus der Praxis in die Theorie" kommen, das sei genau das Credo der Junior Forscher, ist Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TU Bergakademie, stolz auf sein Team. Er kenne kaum "eine Uni, die so eng verbunden ist mit ihrer Stadt."  Auch Steve Ittershagen, Vorsitzender des Welterbevereins Montanregion, sieht in dem Spiel großes Potenzial für die Montanregion: Es lasse Jung und Alt "spielend zusammenkommen im Welterbe."

Mit der Idee des Welterbespiels "ARGENTUM" gewannen die Junior Forscher der TU Bergakademie 2021 den ersten Förderpreis Montanregion und hatten bis Ende vergangenen Jahres Zeit, ihr Projekt umzusetzen.

Über den Förderpreis Montanregion

Die geförderten Projekte und Vorhaben sollen dazu beitragen, Bekanntheitsgrad, Erhalt und Weiterentwicklung der Welterbestätten zu steigern. Vergeben wird der Förderpreis seit 2021 alljährlich. Für den dritten liegen mit vier Bewerbungen deutlich weniger als bei den beiden Vorgängern vor, wo es 16 und 17 waren. In diesem Jahr gibt es Ideen für interaktive Führungen, unterhaltsame Veranstaltungen aus einem Mix von Vorträgen mit Musik aus dem "musikalischen Schatzkästlein der Bergleute", eine Theateraufführung junger Leute oder eine gestaltete Bergbauführung. Das Kuratorium wird sich nun intensiv mit den Vorschlägen, die aus Schneeberg, Sehmatal Sehma, Dresden und Freiberg kommen, befassen und auf einer seiner nächsten Zusammenkünfte entscheiden. Einreichungsschluss für den Förderpreis ist jeweils der 31. Dezember. Er kann jährlich eine natürliche Person bzw. eine Gruppe natürlicher Personen verliehen werden und ist mit 5.000 Euro dotiert.