Schloss Lauenstein: ein Kleinod sächsischer Renaissancearchitektur

"Das schönste Tal Sachsens" - so nannte König Johann die Flussniederung der Müglitz. Hoch über diesem Tal thront auf einem steil abfallenden Felssporn das Schloss Lauenstein - ein Kleinod sächsischer Renaissancearchitektur.

Über den Ursprung der Burg liegen die historischen Quellen (noch)m im Dunkeln. Sehr wahrscheinlich wurde um 1200 an der Stelle des heutigen Schlosses eine Grenzburg gegründet. Ob diese von den Markgrafen von Meißen oder dem böhmischen Adelsgeschlecht der Hrabischitzer zur Sicherung des Landes angelegt wurde, ist ungewiss. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Lauenstein 1241. Heute erinnert die Ruine auf dem äußeren Felssporn an die mittelalterliche Burg.

Das Schloss wird im Wesentlichen vom Stil der Renaissance geprägt. Vom einst dreiflügeligen Schloss sind der Ost- und der Südwestflügel erhalten. Der Nordflügel stürzte Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit ein. Er wurde nicht wieder aufgebaut.

Noch heute zeugen der beeindruckende Wappensaal, der Vogelsaal, das Musikzimmer und viele interessante Detail von der Kunstsinnigkeit des Bauherren Günther von Bünau (1557 - 1619) und der nachfolgenden Generationen der sächsischen Adelsfamilie, die drei Jahrhunderte auf Lauenstein residierten. Qualitätsvolle Porträtplastiken - entstanden Anfang des 17. Jahrhunderts - haben sich in der Kapelle und im Turmzimmer erhalten. Der rekonstruierte Park im Barockstil und der Kräutergarten mit seinen erzgebirgstypischen Nutz- und Zierpflanzen rahmen die Schlossanlage.

Das Hauptschloss wurde in den vergangenen drei Jahrzehnten umfassend saniert und restauriert und beherbergt heute das Osterzgebirgsmuseum.

Besuchern werden mehrere Ausstellungen präsentiert, in denen unter anderem über das Leben George Bährs, dem Erbauer der Dresdner Frauenkirche, der seine Kindheit in Lauenstein verbrachte, informiert wird.

Zudem erinnern mehrere Arrestzellen und eine Wächterstube des im Jahre 1853 im Schloss eingerichteten Königlichen Amtsgerichts Lauenstein an den Strafvollzug vergangener Zeit.