Eibenstock präsentiert sich als Stadt mit zwei Türmen

Gleich zwei Aussichtstürme befinden sich im Stadtgebiet von Eibenstock. Beide bieten ihren Besuchern sehr viel Sehenswertes. Auf dem Auersberg steht der älteste steinerne Turm im sächsischen Erzgebirge, auf dem Bühl einer der jüngsten.

Dass die Stadt Eibenstock mit ihren Ortsteilen zu den schönsten Urlauberorten des Erzgebirges zählt, wurde zweifelsfrei schon oft bewiesen. Aber dass sie neben Schneeberg die einzige mit zwei sehenswerten Aussichtstürmen ist, wissen selbst viele Einheimische nicht. Bekannt ist vor allem der Auersbergturm. Schon 1860 zur Waldüberwachung und als Triangulationsstation von der königlich-sächsischen Landesforstverwaltung errichtet, wurde er 1901 auf 18 Meter erhöht und diente dann Wanderern als Aussichtsturm bis hinein ins böhmische Erzgebirge sowie ins Vogtland. Später erhielt er seine heute noch existierende Haube, sodass Touristen auch bei schlechtem Wetter die 66 Stufen trockenen Fußes erklimmen können.

Auf dem Berg befindet sich ein Kassenhaus, darin werden von Angestellten der Stadt Eintrittskarten und Souvenirs verkauft. Der Turm ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, bei sehr schlechtem Wetter bleibt er jedoch geschlossen. Nach Aussage von Christine Hegert - eine der beiden Frauen, die auf dem Berg ihren Dienst verrichten - steigen bei guter Sicht täglich bis zu 100 Personen auf den Turm. Die Mitarbeiter des Tourist-Servicecenters der Stadt sind auch für die Sauberkeit im Gebäude zuständig und freuen sich über jeden Gast, der den Weg zur Höhe findet.

Neuerdings erreichen besonders viele Mountainbiker den Berg, denn er ist eine Zwischenstation des Stoneman Miriquidi. Neben verschiedenen Sehenswürdigkeiten kreuzen eine Reihe von Wanderwegen den Berg. Wanderziele im Umfeld der Stadt sind neben dem Auersberg vor allem die drei Talsperren Sosa, Eibenstock und Carlsfeld, der größte sächsische und damit einer der höchsten deutschen Wasserfälle außerhalb der Alpen in Blauenthal, die Badegärten, Wurzelrudis Erlebniswelt und die Allwetterbobbahn.

Im Winter bieten die gespurten Loipen Skiläufern ein Ausflugsziel. Die Kammloipe von Johanngeorgenstadt nach Schöneck führt südlich am Auersberg vorbei. Auf dem Plateau befinden sich zudem noch das markante Gebäude der Deutschen Flugsicherung und der Berggasthof, der seit dem Vorjahr wieder Gäste empfängt.

Im Stadtgebiet liegt der Bühl in einer Höhe von 652 Metern über Normalhöhennull. Auf diesem steht seit 2008 der "Glück Auf"-Turm. Mit einer Höhe von 34 Metern gehört er zu den höchsten Türmen im Erzgebirge. Dieser ist ab Mai bis September von 8 bis 21 Uhr sowie Oktober bis April von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Nach Entrichtung von 50 Cent am Eingangs-Drehkreuz und der Überwindung von 168 Stufen erwartet den Besucher auf der Aussichtsplattform in 28 Metern Höhe ein Ausblick vom Feinsten.

Nicht nur die Umgebung lädt zum Schauen ein, das Beste sind die Informationstafeln auf dem Turm selbst. Handgemalt und Koloriert lassen sie die Umgebung sehr leicht erkennen. Leider musste Wolfgang Mennig vom Tourist-Servicecenter Anfang August eine betrübliche Entdeckung machen. Wieder einmal trieben Vandalen ihr zerstörerisches Unwesen, diesmal traf es die Tafeln auf dem "Glück Auf"-Turm. Sie wurden mit Farbe besprüht und auch die Schutzfolien sind zum Teil zerstört worden.

Nach Aussage von Wolfgang Mennig besuchten im vergangenen Jahr rund 2800 Gäste den Turm auf dem Bühl und 4000 den Auersbergturm. Doch nicht nur diese beiden Bauten machen die Stadt Eibenstock zu einem Anziehungspunkt für Besucher von außerhalb. In der Stadt sind eine ganze Menge weiterer touristischer Zugpferde wie etwa die Stadtkirche und die Postdistanzsäule sowie das Stickereimuseum zu finden.

Eibenstock wurde schon zweimal als "Familienfreundlicher Ort" ausgezeichnet. Das bedeutet für die Gäste zahlreiche Frei- und Spielflächen, kindgerechte Angebote, Kinderspielecken, Wickeltisch und Kinder-WC in öffentlichen Einrichtungen.

Sehenswertes im Umfeld

Der Auersberg ist mit seinen 1018 Metern Höhenlage der zwölfthöchste Berg Sachsens. Er ist der nördlichste und zugleich westlichste Tausender des Erzgebirges. Auf dem Berg befinden sich neben dem Turm, für den Erwachsene ein Eintrittsgeld in Höhe von einem Euro, Kinder 50 Cent entrichten müssen, noch weitere Sehenswürdigkeiten: der Berggarten, die unter Naturschutz stehende Auersbergbuche und das Denkmal von Oberforstmeister von Lindenau.

Auf dem Bühl, 652 Meter hoch gelegen, erwarten die Besucher neben dem "Glück Auf"-Turm noch die 550 Jahre alte Bühlbuche, das Berghotel "Bühlhaus" und ein Kinderspielplatz.

Übernachtungsmöglichkeiten und Gaststätten sind eine ganze Reihe vorhanden, beispielsweise das Reit- und Sporthotel Eibenstock, das Hotel am Bühl in Eibenstock, mitunter auch das blaue Wunder genannt, das Gasthaus Talsperre in Carlsfeld, die Gaststätte "Zum Schützenhaus" in Sosa.

Alpine Skiabfahrten befinden sich am Hirschkopf in Carlsfeld sowie am Touristenzentrum Adlerfelsen in Eibenstock. Gespurte Loipen für die Skiwanderer, Rodelhänge und Pferdeschlittenfahrten sind ebenfalls vorhanden.