Historische Pyramide nach langer Reise zurück im Erzgebirge

Gelenauer Depot Pohl-Ströher präsentiert ein zwei Meter hohes Kunstwerk

Gelenau. Weil sich der Beginn der Weihnachtsschau im Gelenauer Depot Pohl-Ströher coronabedingt lange verzögert hatte, das Interesse an den zahlreichen Ausstellungsstücken aber sehr hoch ist, wird die ursprünglich bis Ende Januar geplante Präsentation verlängert. Als Winterschau sind die Raritäten noch bis zum 27. Februar immer freitags bis sonntags jeweils 10 bis 18 Uhr in der Gelenauer Kunstgalerie zu sehen. Viele Schätze wurden aus dem umfangreichen Inventar ausgegraben. Doch natürlich ziehen auch wieder "Neuzugänge" des Depots viele Blicke auf sich - so wie eine zwei Meter hohe Pyramide, die schon über 100 Jahre alt ist.

 

Bereits 1912 begann der Bau

"Nimmt man den Antrieb mit dazu, ist sie sogar 2,35 Meter hoch", betont Depot-Mitarbeiter Mario Franke, der viel über dieses besondere Ausstellungsstück zu erzählen hat. Dazu gehören einerseits die vielen interessanten Details - von den 120 in Lößnitz geschnitzten Figuren, die sich auf fünf Etagen verteilen, bis hin zu den 38 mundgeblasenen Glühbirnen. Andererseits ist aber auch die Geschichte so faszinierend, die hinter dieser riesigen Pyramide steckt. Schließlich befand die sich nicht immer im Erzgebirge, wo sie der Auerbacher Günther Arnold von 1912 bis 1914 gebaut hatte.

 

Zwischenstation in Göppingen

Nachdem sie nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch einmal aufgebaut worden war und auf einem Heuboden vor sich hin schlummerte, begann für die Pyramide eine lange Reise. Weil ihr Erbauer Richtung Westen nach Göppingen gezogen war, gelangte auch das Kunstwerk in den 1960er-Jahren dorthin - und zwar auf abenteuerliche Weise. "Damit niemand in der DDR Verdacht schöpft, wurde sie in vielen kleinen Paketen mit Einzelteilen verschickt", erzählt Mario Franke. In Göppingen wurde die Sehenswürdigkeit in einem Museum gezeigt und später restauriert. 2004 kehrte die Familie - und damit auch die Pyramide - zurück in die Heimat, wo sie nun im Gelenauer Depot als Leihgabe zu bestaunen ist.