Sommer im Zeichen der Liebe im Unteren Schloss von Greiz

Architektur Alles aus Zucker und eine Skateboard-Fahrt in die Historie

Greiz. Es ist Sommer - heißt es im Unteren Schloss in Greiz. "Das Leben blüht, die Vögel scheinen lauter zu singen und die Blumen tragen ihre farbenprächtigsten Sonntagsgewänder. Die Vielfalt unseres Lebens beginnt in allen Farben und Facetten zu erblühen", sagt Museumsleiter Rainer Koch im Blick auf die Sonderschau im Unteren Schloss von Greiz. "Wir senden aus den fürstlichen Räumlichkeiten des Museums im Unteren Schloss Greiz ein Zeichen der Liebe in die Welt."Der florale Rosenzauber wird unterstützt von ausgestellten Vögeln und Schmetterlingen aus den eigenen musealen Sammlungen.

Über die Künstlerin - Antje Dietrich

Die Künstlerin Antje Dietrich aus Halle schenkt mit ihren zarten Porzellankreationen den besonderen Pfiff. "Wir nutzen viel zu oft unser alltägliches Gebrauchsgeschirr ohne wirklich zu sehen und zu fühlen", sagt der Greizer Museumsdirektor Rainer Koch. Dabei sei erstaunlich, welche Faszination von dem Material des Porzellans ausgehen kann, wenn das Material, die Form und die farbliche Fassung in zarter Umarmung miteinander korrespondieren. Sich gegenseitig respektieren und nicht übertrumpfen. Denn: "Oftmals wird gerade in unserer Zeit eine Tasse, eine Vase oder sonstiges Gebrauchsgeschirr zum plakativen Werbe- oder Bildträger degradiert." Das Gebrauchsgeschirr von Antje Dietrich hat als stilistisches Markenzeichen die zarte, sanft aufblühende Rose. "Diese bereitet unser Auge darauf vor, was unsere Hand gleich erfühlen darf - die zarte, unglasierte Oberfläche des Porzellans", so Koch. "Wenn der Inhalt des Gefäßes nun diesen Erwartungen gerecht wird, dann kann uns ein Morgenkaffee zum sinnlichen Genuss der Harmonie verführen. Verschiedene Sinne - sehen, fühlen, riechen, schmecken - verdichten sich zu einem Gesamterlebnis." Als einen Beitrag zur Ästhetik des Alltags beschreibt dies Antje Dietrich. In der Werkstatt der Künstlerin entstehen Porzellanunikate und Kleinserien aus dem Geschirrbereich zum alltäglichen Gebrauch. Dietrich fertigt diese auf klassische Weise, stellt selbst die Gipsformen her, welche dem Porzellan die Form verleihen. Die Basis für den Gesamteindruck des Unikats. Alle folgenden Arbeitsschritte unterwirft die Künstlerin der Gestaltung. Eine Vollendung des Werks bis zu einer Harmonie.

 

"Sind Sie schon einmal auf einem Skateboard durch die Geschichte gefahren?"

Der Frage von Museumsleiter Rainer Koch kann man sogleich die Tat folgen lassen. Das und vieles mehr erwartet die Besucher im Museum im Oberen Schloss Greiz. Zu erleben ist eine interaktive Zeitreise mit vielen Spielstationen sowie 3D-Film quer durch 800 Jahre Geschichte. Das bekannte Spielzeug namens Playmobil hatte der Greizer Heinz Beck erfunden. Ihm ist jetzt ebenfalls ein Ausstellungsteil gewidmet. Mit Spieltisch, Schloss und Ritter. Erinnert mit "Flammenlodern" wird eindrucksvoll an den Stadtbrand von 1802. Die Dauerausstellung "Vom Land der Vögte zum Fürstentum Reuss älterer Linie" verbindet die Greizer Residenzschlösser mit ihrer wohl einzigartigen bauhistorischen Substanz, das Museum im Oberen Schloss mit dem Museum im Unteren Schloss, und lädt in diesem fürstlichen Ambiente zu einem besonderen Erlebnis für die ganze Familie ein.

 

Info: Die Ausstellungen in beiden Greizer Schlössern sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen