Vulkanausbrüche durch Klimawandel? Forscher informiert in Bad Elster über "heißes" Thema

Wissenschaftsvortrag und ganztägige Geo-Exkursion in die Bäderregion

Am Montag, den 4. September 2023 klärt der Wissenschaftler Dr. Horst Kämpf um 19.30 Uhr im Königlichen Kurhaus mit einem spannenden Vortrag über die Zusammenhänge von Vulkantätigkeiten, dem Klima und der Gesellschaft auf.

Der renommierte Geologe und Ursachenforscher Dr. Horst Kämpf beleuchtet ausgehend vom Ausbruch des Vulkans Tambora im April 1815 in Indonesien und den darauffolgenden "Hungerjahren" 1816/17 inklusive dem "Jahr ohne Sommer" 1816 auf dem Gebiet des heutigen Mitteleuropas die engen Koppelungen in bzw. zwischen Natur und Gesellschaft. Dies betrachtet er im Kontext mit der gegenwärtigen Klimadebatte.

So werden hochinteressante Erkenntnisse der geologischen und historischen Vergangenheit den aktuellen, vor allem dem Klimawandel geschuldeten, Transformationsprozessen gegenübergestellt. Der Referent vom DeutschenGeoForschungsZentrum in Potsdam hat an der Bergakademie Freiberg promoviert und gilt als einer der profundesten Wissenschaftler vor Ort.

So war er u.a. an der Entdeckung von sechs, bislang unbekannten Vulkanen der bayerisch-böhmischen Grenzregion federführend beteiligt.

Geo-Exkursion in die Bäderregion

Zum Inhalt des Vortrages findet am 9. September 23 auch eine ganztägige Busexkursion mit begrenzter Teilnehmerzahl statt. Der renommierte Geologe und Ursachenforscher begibt sich auf dieser, auch kulturwissenschaftlich ausgerichteten Geo-Exkursion von Bad Elster nach Westböhmen und dem Fichtelgebirge auf eine Zeitreise in drei Zeitebenen.

In einem Tontagebau werden Stein gewordene Indizien zum Klimawandel präsentiert. Die zweite Zeitebene umfasst den Anfang des 19.Jahrhunderts in Westböhmen. Hier wird das Wohnhaus des Kriminal- und Magistratsrats Joseph Sebastian Grüner in Cheb gezeigt, welcher ein beachtenswertes Buch zu seinen Begegnungen mit Johann Wolfgang von Goethe verfasst hat. In diesem beschreibt er u.a. einen Kriminalfall aus den "Hungerjahren" 1816/17 im Egerland, was heute als historisches Dokument den Zusammenhang zwischen Vulkanismus, Klima und Gesellschaft belegt.

Anschließend führt die Tagesreise in das sehenswerte Schloss Kynžvart (Königswart), dessen Schlossherr Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich ein bedeutender politischer Zeitzeuge des beginnenden 19. Jahrhunderts war. Die Exkursion endet in der Gegenwart mit dem Besuch des Atmosphärenobservatoriums Ochsenkopf im Fichtelgebirge (DWD).

Hinweis: Benötigt wird festes Schuhwerk (möglichst Wanderschuhe) und moderate körperliche Fitness. Nur mit Voranmeldung unter Telefon: 037437/ 53 900.