Rothenacker ist untrennbar verbunden mit dem gelehrten Bauer, dem berühmtesten Einwohner bis dato. Wie Nicolaus Schmidt im 17. Jahrhundert tatsächlich gelebt haben mag, darüber gibt das örtliche Museum, welches einst das Wohnhaus von ihm und seiner Familie war, Aufschluss. Hier erfährt man auch, wie der Bauernsohn, der sich neben der landwirtschaftlichen Arbeit des Nachts im Selbststudium Lesen und Schreiben beibrachte, zu seiner Zeit wirkte. Mit einer hölzernen Karre reiste der wissbegierige Bauer aus dem abgelegenen Dorf per Pedes beispielsweise nach Nürnberg, Dresden und Schleiz, um sich Bücher zu beschaffen. Er wurde bekannt über die Region hinaus und genoss bei den Adligen Ansehen, wurde gerne an herrschaftliche Höfe eingeladen.
Erinnerung an frühere Zeiten auf dem Lande
Nicolaus Schmidt lernte Sprachen, beschäftigte sich mit Musik, Kräuter- und Arzneikunde, Astrologie, Jura sowie Sternkunde und führte Wetterbeobachtungen durch. Seine Kenntnisse verarbeitete er regelmäßig in Schreibkalender, deren Kopien im Museum neben einer hölzernen Schubkarre zu sehen sind.
Altertümliche Gerätschaften aus Haus und Hof erinnern heute im Museum an die frühere Zeit auf dem Lande. Man kann beispielsweise erfahren, wie einst Kartoffeln gepresst oder Butter hergestellt wurde.