Wie ein einsamer Affe zum verdienten "Alterswohnsitz" kommt

Tierpark Waschleithe sucht lange nach neuem Zuhause für Rotgesichtsmakake

Waschleithe. Wer den letzten Rotgesichtsmakaken im Natur- und Wildpark Waschleithe in den vergangenen Wochen und Monaten beobachtet hat, konnte sich nicht dem Eindruck entziehen, dass der Affe namens Aladin irgendwie traurig wirkt. Dass das tatsächlich der Fall ist und der Affe traurig ist, daran hat Jochen Gerlach, der Leiter der Einrichtung seine Zweifel. Aber er weiß, dass ein Affe in Einzelhaltung alles andere als artgerecht ist.

 

Neue Bleibe für Aladin

Daher sucht Gerlach schon seit dem vergangenen Frühjahr eine neue Bleibe für den zwanzig Jahre alten Aladin. "Ursprünglich war das ja mal eine Dreiergruppe", so der Tierparkchef. Diese habe sehr gut zusammengepasst. Doch vor zwei Jahren starb der erste Affe und zu Ostern vergangenen Jahres der zweite. Und so blieb lediglich ein Affe übrig. Sofort stand die Frage im Raum, wie es mit dem herrlichen Tier weitergeht. "Wir wollten nicht wahllos einen anderen Affen dazu setzen. Das löst das Problem nicht auf lange Sicht", weiß Gerlach. Denn die Lebenserwartung des zwanzigjährigen Rotgesichtsmakaken ist nun einmal begrenzt. "Wir wollen das Gehege, was natürlich komplett auf Affen zugeschnitten ist, auch zukünftig für Affen behalten. Allerdings wollen wir zu Berberaffen wechseln. Das sind die Affen, die man aus Gibraltar kennt, und die einfach besser zu unserem Natur- und Wildpark passen", umreißt Gerlach. Daher bemüht er sich seit Monaten um eine Art alters Wohnsitz für den Rotgesichtsmakaken.

 

Kein einfaches Unterfangen

"Das es so lange gedauert hat, zeigt ja schon, wie schwierig es ist." Jetzt scheint eine Lösung gefunden. Aladin wird also das Erzgebirge verlassen und Richtung München ziehen. Mehr will Jochen Gerlach aktuell noch nicht verraten. Dass Affen in einem Tierpark immer auch Besuchermagnete sind, ist allen klar. Daher soll das Gehege nach seinem Auszug auch nicht allzu lange leer stehen.