Was schiefgehen kann, geht schief?

Geht Ihnen das auch so, Urlaubsvorbereitungen sind doch manchmal ein echter Ritt, vor allem, wenn man die Kinderlein auch mit auf dem Zettel hat. Als ob man eine Expedition zu den Plejaden zu organisieren hätte und dabei ist es eigentlich fast egal, ob man in die Karibik fliegt oder im heimischen Erzgebirge Urlaub macht. Wobei: Ferien zuhause, da lassen sich doch die meisten ärgerliche Situationen immer noch recht einfach lösen. Doch welche Probleme können besonders häufig auftreten und was lässt sich dagegen tun?

Der Klassiker: Probleme auf Flugreisen

Typische Situation: Man steht als Familie mit gepackten Koffern auf dem Flughafen, will im Gate einchecken - und der Flieger hat Verspätung. So gehen die Ferien gleich mit einem ordentlichen Frustlevel los. In der Praxis sind circa ein Drittel der Flugverbindungen pro Jahr von Verspätungen betroffen. Heißt im Klartext: Eine Familie mit zwei Kindern erlebt theoretisch jede dritte Flugreise Chaos am Gate.

Dabei muss die Airline nicht einmal primär schuld an einer Verspätung sein. Besonders ärgerlich ist Ganze, wenn man auf den Anschlussflug angewiesen ist. Welche Rechte haben Flugreisende in diesem Moment? Bei einer Flugverspätung greifen Fluggastrechte. Hier wird in zwei Gruppen unterschieden: Geldleistungen und Sachleistungen.

Letztere fallen auch unter die Betreuungsleistungen. Es geht um Snacks, Getränke oder Telefongespräche und E-Mails. Sollte der Flug nicht mehr am gleichen Tag möglich sein, muss die Airline selbst ein Hotel bezahlen. 
Bei den Geldleistungen sind zwei Punkte entscheidend: Welche Strecke wird geflogen und handelt es sich um Flüge innerhalb der EU. Je nach Flugstrecke sind 250 Euro bis 600 Euro als Ausgleichszahlung drin. In bestimmten Fällen können sogar Reisepreis und Urlaubsausfall als Entschädigung verlangt werden.

Achtung: Vorfälle dokumentieren und protokollieren

Pauschal sollte niemand eine Airline in Haftung nehmen. Reisenden ist zu empfehlen, Protokolle anzufertigen - auch zum Verhalten der Airline, um in juristischen Verfahren einen besseren Hebel in der Hand zu halten. Ohne solche Aufzeichnungen wird die Beweisführung mitunter schwierig.

Was kann auf Auto- und Zugreisen alles schiefgehen? 

Statt ans Mittelmeer darf's auch mal in die heimischen Berge in den Urlaub gehen. Mit dem Auto sind Familien flexibel und können Regionen wie den Harz oder das Erzgebirge auch mal auf eigene Faust entdecken. Aber: Hier ist man besser auf Überraschungen gefasst. Nicht jede Navi-Software findet die wirklich beste Route. Waldwege sind in vielen Urlaubsregionen gesperrt. Wird diese Tatsache ignoriert, drohen Bußgelder.


Wegen Waldbrandgefahr sind viele Waldwege in den Sommermonaten gesperrt. | Bildquelle: Chinmay Jade via unsplash

Aber auch so sollte man gerade in den Grenzregionen - etwa des Erzgebirges - ein Auge auf die Karte und eines auf die Straße haben. Inzwischen sind die Grenzmarkierungen mancherorts kaum noch zu erkennen. Spätestens, wenn in einem Restaurant mit Kronen bezahlt werden soll, ist man irgendwo falsch abgebogen.

Auto- und Zugreisen brauchen eine umfassende Planung. Für jeden Tagesausflug sollte schon mal ein Plan B im Koffer liegen. Es besteht immer die reale Gefahr, dass in den deutschen Mittelgebirgen das Wetter doch nicht mitspielt. Und in lange Gesichter der Kinder wollen Eltern sicher nicht schauen.

Vorher genau planen: Unterkunft und Gepäck

Ist man endlich im Hotel, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Doch - und zwar jede Menge. Das Hotelzimmer aus dem Prospekt oder Hochglanz-Fotos im Internet sieht doch komplett anders aus als in der Realität. Leider arbeitet das House-Keeping nicht in allen Anlagen und Ressorts nach den eigenen hohen Standards.

Besonders unangenehm wird es, wenn plötzlich am Flughafen alle Koffer ankommen - nur nicht der eigene oder der, den sich die Kinder gepackt haben. Ein Trick: Einen Teil der Urlaubsoutfits einfach auf mehrere Koffer verteilen. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass plötzlich zwei oder drei Gepäckstücke auf einmal verloren gehen. Und wenn der Koffer dann im Hotelzimmer steht, stellt man erschreckt fest: Die Kamera und die Reise-Apotheke liegen zu Hause auf dem Bett. Murphys Law macht seinem Namen dann wieder alle Ehre. Doch mit guter Planung muss es ja nicht immer erst soweit kommen.