Wandern in Mittelsachsen: Mix aus Aussichten und Flusstälern

Das Hotel "Freiberger Höhe" eignet sich bei einer Eppendorf-Wanderung gut als Startpunkt.

Hier befindet sich ein Parkplatz. Und der Wanderer ist schon an einem höheren Punkt des Ortes, was den inneren Schweinehund am Anfang etwas bändigt. Man wendet sich in Richtung Ortskern und biegt nach 200 Metern links ab. Allmählich verläuft der Weg danach aufwärts. Linkerhand ist das Wäldchen "Ottens Knochen" zu sehen. Von hier hat man nicht nur einen guten Blick nach Eppendorf, sondern auch bis zur Augustusburg und sogar dem bunten Chemnitzer Schornstein. Wellig geht es weiter. Am Ende vom Kohlbachweg wird rechts abgebogen.

Hier ist auch zum ersten Mal der grüne Strich auf weißen Grund mit einem kleinen Bergmann obenauf als Wanderorientierung zu sehen. An den Leubsdorfer Windrädern kann man noch einmal das Panorama mit der Augustusburg bestaunen. Ab jetzt geht es stetig bergab. An der Leubsdorfer Straße muss noch ein kleiner Rechtsschwenk gemacht werden, weil der Weg etwas versetzt weitergeht. Danach streben die Wanderer dem Tal der Großen Lößnitz entgegen. Die letzten Meter kann man Stufen nutzen, um zur Talstraße zu gelangen.

Nach der Überquerung des Flusses beginnt der schönste Teil der Strecke. Der Pfad verläuft flussaufwärts immer in der Nähe der Lößnitz. Aller paar Meter gibt es eine neue reizvolle Sicht auf das Gewässer und die Berghänge links sowie den Wanderweg. Am "Bergmännel" - einem Denkmal aus dem Jahr 1830 - gibt es eine umfangreich Tafel, die die Hintergründe dieser Landmarke erläutert.

Hier beginnen auch die Liedersteine. Wer also gern rasten möchte, kann dazu gleich noch etwas singen. Aufgestellt wurden die Tafeln auf Initiative von Eppendorfs Wanderwegewartin Waltraud Göpfert, die sich mit sehr viel Herzblut der Gestaltung der Wanderwege in und um Eppendorf verschrieben hat. Technikbegeisterte zieht sicher der gewaltige Schornstein der alten Spinnerei an. Auch hier gibt es eine Schautafel mit weiteren Informationen zu dieser Industriebrache. Nach dem Naturlehrpfad kommen die ersten Häuser von Eppendorf in Sicht.

Im Zentrum hält man sich links, um dann rechts in die Großwaltersdorfer Straße abzubiegen. Am Ortsrand beginnt ein breiter Rad- und Fußweg, der wie die Staatsstraße 207 schnurgerade verläuft. Nach der Kolonie, einigen Häusern auf freier Strecke, hält man sich noch einmal rechts.

Der Weg führt nun wieder stetig nach oben. Es lohnt sich, ab- und zu eine 180-Grad-Drehung zu machen, um nach Eppendorf, Gränitz und Großwaltersdorf zu schauen. Hier - am Rand des Röthenbacher Waldes - befindet sich der Eklogitfelsen. Die Erhebung besteht aus dieser speziellen Gesteinsform und ist ein Flächennaturdenkmal.

Die Wanderer gehen jetzt weiter zur Staatsstraße 235, wo sie sich noch einmal nach rechts wenden und nach einem Kilometer wieder zum Ausgangspunkt der Tour kommen - das Hotel "Freiberger Höhe" in Eppendorf.

www.freiepresse.de/fruehlingswanderung

Singen am Liederstein

Im Tal der Großen Lößnitz warten einige Sehenswürdigkeiten auf die Wanderer. Zu den neueren Attraktionen gehören die Liedersteine, die erst in den vergangenen beiden Jahren feierlich eingeweiht wurden und zum Singen einladen. Auf den Steinen ist nicht nur der Text der jeweiligen Lieder abgedruckt, sondern auch die Noten. Deutsche Volkslieder, wie "Im schönsten Wiesengrunde" oder "Kein schöner Land", gehören ebenso zum Angebot, wie erzgebirgische Titel ("Wu de Walder haamisch rauschen") und regionale Songs ("Kremserfahrt durchs Lößnitztal" und "Wir sind Eppendorfer Kinder"). Darüber hinaus gibt es einen Naturlehrpfad, die Landmarke "Bergmännel" und - etwas abseits - den Anton-Günther-Stein zu bewundern.

Details zur Strecke

Länge: 14,6 Kilometer. Start und Ziel: Hotel "Freiberger Höhe". Gesamtanstieg: ungefähr 240 Meter. Höchster Punkt: 523 Meter über dem Meeresspiegel am Eklogitfelsen. Tiefster Punkt: 402 Meter über dem Meeresspiegel im Tal der Großen Lößnitz. (jz)

Unser Autor Jens Zeidler (Foto) ist Mitarbeiter im Controlling der "Freien Presse" und begeisterter Wanderer.