Ganz rational einige monatliche Ausgaben absenken - Spartipps für Familien

Vor allem Familien mit Kindern spüren längst den Druck auf ihre Haushaltkasse, seit die Inflation in Deutschland Einzug gehalten hat. Nicht nur die allgemeinen Lebenshaltungskosten klettern derzeit nach oben, sondern auch die Preise für Energie schießen in die Höhe, was zu teils hohen Nachzahlungen führen kann. Das alles passiert schneller, als die Einkommen steigen - die Folge sind belastete Haushaltskassen und Einsparungen an jeder Ecke. 

Damit der Sommerurlaub für die ganze Familie nicht ins Wasser fällt, sollte man gemeinsam etwas kreativ werden und überlegen, wie Familien man einige der monatlichen Ausgaben irgendwie reduziert bekommt. Besonders in einem Mehr-Personen-Haushalt, wo die Ausgaben deutlich umfangreicher sind als bei Singles, ist es wichtig, frühestmöglich Strategien zu entwickeln, um drohende Engpässe am besten ganz zu vermeiden und gleichzeitig Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben oder besondere Anschaffungen zu bilden.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt, besonders auf die eigenen Energiekosten zu achten, da hier durch bewusstes Verbraucherverhalten und einfache Maßnahmen im Haushalt deutlich Kosten gesenkt werden können. Neben dem Energiemanagement gibt es zahlreiche weitere Bereiche, in denen Familien ihre Ausgaben überdenken und optimieren können, um trotz steigender Preise und Lebenshaltungskosten finanziell gesund zu bleiben.


Selber Strom erzeugen und so langfristig die Kosten senken 


Die Eigenproduktion von Strom ist eine Sparmaßnahme, die vielen Familien wahrscheinlich zunächst einmal gar nicht in den Sinn kommt - zu hoch werden die Anschaffungs- und Installationskosten eingeschätzt. Doch tatsächlich gibt es heutzutage Geräte auf dem Markt, mit denen die Stromproduktion zuhause auch ohne hohe Anfangskosten möglich ist - ein Beispiel sind sogenannte Balkonkraftwerke. Diese kleinen Solaranlagen, die einfach am Balkon installiert werden können, erleben aktuell einen richtigen Hype - und das mit gutem Grund. Die Technik, die vor mehr als einem Jahrzehnt eingeführt wurde, ist mittlerweile ausgereift und aufgrund der gesunkenen Mehrwertsteuer finanziell attraktiver geworden. Ein neues Gesetz, das in den nächsten Wochen verabschiedet wird, soll die Nutzung dieser Steckersolargeräte für Privatleute noch weiter vereinfachen.

Balkonkraftwerk Bildquelle: Franz 26 via pixabay

Balkonkraftwerke ermöglichen es nicht nur Hausbesitzern, sondern auch Mietern, einen Teil ihres Strombedarfs selbst zu erzeugen. Nach Schätzungen können mit diesen Geräten jährlich zwischen zehn bis zwanzig Prozent der Stromkosten eingespart werden. Der Markt für diese Technologie ist dynamisch und wächst stetig - angetrieben von dem Wunsch vieler Menschen, unabhängiger von Stromversorgern zu sein und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Die Installation von Balkonkraftwerken ist dank moderner Steckersysteme einfach geworden. Zudem ist eine Anmeldung der Geräte nur noch bei der Bundesnetzagentur erforderlich, was den bürokratischen Aufwand reduziert. Am besten geeignet für Familien ist ein Balkonkraftwerk mit integriertem Speicher: So lassen sich die Stromkosten noch effektiver senken. Das Wichtigste zum Balkonkraftwerk-Speicher können Interessierte hier nachlesen. 


Anbieterwechsel können sich lohnen


Die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland erlauben es Haushalten, die Strom oder Gas von ihrem lokalen Grundversorger beziehen, ihren Vertrag innerhalb einer Zwei-Wochen-Frist zu kündigen und zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Diese Flexibilität kann für einen Vier-Personen-Haushalt eine Ersparnis von mehreren hunderten Euros bedeuten - das Gleiche gilt für den Wechsel des Gasanbieters.

Wärmeanbieter, Stromanbieter, Telekommunikationsanbieter und Versicherungsanbietersind austauschbar! Bildquelle: Vika Glitter via pixabay

Die Möglichkeit, Kosten zu senken, beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Energiebereich. Auch im Versicherungssektor lassen sich Einsparungen realisieren: Ein Wechsel zu kostengünstigeren Tarifen bei gleicher oder besserer Leistung kann sich besonders in Bereichen wie Privathaftpflicht, Hausrat-, Rechtsschutz- und Kfz-Vollkaskoversicherungen auszahlen.

Des Weiteren bietet der Gesundheitssektor für Familien Sparpotenziale: Durch den Wechsel zu einer günstigeren gesetzlichen Krankenkasse lässt sich der jährliche Beitrag oft sogar um einige hundert Euro senken. Darüber hinaus bieten auch Handy- und Internetverträge Möglichkeiten zur Kostenreduktion. Dank Discounter-Tarife im Mobilfunkbereich und günstigeren DSL-Verträgen kann einiges an Geld gespart werden, insbesondere, wenn Familientarife in Anspruch genommen werden können. 

Selbst bei scheinbar fixen Ausgaben wie dem Girokonto gibt es Einsparungsmöglichkeiten. Kostenfreie Kontomodelle können einer Familie, in der beide Elternteile ein eigenes Konto führen, jährlich durchschnittlich 100 Euro Kontoführungskosten einsparen. 


Wasser einsparen spart Geld

Familien, die sparen möchten, sollten sich einige Verhaltensweisen im Haushalt angewöhnen, mit denen laufende Kosten reduziert werden können. Dazu gehören vor allem der Wasserverbrauch und das Waschen. Grundsätzlich gilt: Bereits einfache Verhaltensänderungen wie Duschen statt Baden, Wasser beim Einseifen abdrehen und Zähneputzen ohne laufendes Wasser können die Kosten merklich senken. Auch hilft es, wenn die ganze Familie häufiger die Spartaste bei der Toilette nutzt.

Auch beim Wäschewaschen lässt sich viel Energie sparen: Etwa 15 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt entfallen auf Waschen und Trocknen. Oft ist es unnötig, ein Programm mit Vorwäsche zu wählen - die Wäsche bei 30 oder 40 Grad zu waschen, reicht in vielen Fällen aus. Und auch den energieintensiven Trockner können sich Familien insbesondere im Sommer sparen: Die Wäsche trocknet auf dem Balkon oder auch im Wohnzimmer bei offenem Fenster im Handumdrehen. 


Richtiges Heizen 


Klar ist: Gerade in Familien mit Kindern ist es wichtig, dass es ausreichend warm ist, um Erkältungen im Winter vorzubeugen - und auch die Wohnung profitiert im Winter von einer Durchschnittstemperatur von 20 Grad Celsius. 

Doch die Heizung als Hauptenergieverbraucher bietet beachtliche Potenziale zur Kostensenkung. Ein klassischer Fehler, der Energie und somit Geld verschwendet, ist das Heizen bei gleichzeitig gekippten Fenstern. Hier empfiehlt sich ein Umstieg auf das Stoßlüften bei ausgeschalteter Heizung, um die Wärme im Raum zu halten und gleichzeitig frische Luft hereinzulassen.

Eine moderne und gleichzeitig bequeme Lösung bieten programmierbare Thermostate für Heizkörper. Diese Technik ermöglicht es, die Raumtemperatur genau nach Bedarf zu steuern und bei Nichtgebrauch oder nachts automatisch zu reduzieren. So bleibt die Wärme dort, wo sie benötigt wird - ohne unnötig Energie zu verlieren. Für Räume, die selten genutzt werden, bietet es sich an, die Temperatur konstant niedriger zu halten. Wichtig ist, dass die Temperatur nirgends unter 16 Grad Celsius fällt, sodass die Gefahr von Schimmelbildung in der Wohnung möglichst gering bleibt. 

Ein positiver Nebeneffekt: Effizientes Heizen schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt - und ist gleichzeitig wichtig für die Gesundheit der Bewohner. So ist es beispielsweise im Schlafzimmer förderlich, die Temperatur etwas niedriger zu halten, um einen besseren Schlaf der Bewohner zu fördern.